Gratisfutter Nr.6

Vorbemerkung: Der Pause um den Übergang zur neuen Regeledition geschuldet, hatte ich mich schon auf einen eher ruhigen Monat ohne neues Lesefutter eingestellt. Erfreulicherweise grätscht mir an dieser Stelle wieder der Uhrwerk-Verlag mit seinem kostenfreien Uhrwerk-Magazin dazwischen mit einer Reihe von frischen Impulsen für Myranor und Tharun. Wie üblich möchte ich es mir nicht nehmen lassen, einen kurzen Blick über die Einzeltexte schweifen zu lassen, wobei sich die mittlerweile 6. Ausgabe dem Thema „Luft“ widmet.

Myranor

Den größten Seitenanteil unter den DSA-Artikeln nimmt das Abenteuer „Auf Wolkenschwingen“ von Dennis Rüter ein. Auf dem Landgut „Goldwein“ in der Provinz Narinion geschieht Seltsames. Entgegen normalen Gegebenheiten herrscht dort eine lange Trockenperiode. Schnell lässt sich allerdings ermitteln, dass es sich um keine natürliche Dürre handelt, sondern dass erlösende Regenwolken offenbar auf magische Weise ferngehalten werden. Die Recherchen der Helden fördern zudem zahlreiche Intrigen und Konflikte zutage. Höhepunkt des Abenteuers stellt eine Transformation der Helden dar, bei der diese in veränderter Gestalt mit ganz neuen Herausforderungen konfrontiert werden, wodurch z.B. ein normalerweise idyllischer Wald zur Todesfalle mutiert. Das Abenteuer verfügt über eine originelle Grundidee und interessante Charaktere, aufgrund der Länge von 15 Seiten können viele Szenen aber natürlich nur skizzenhaft angerissen werden und bedürfen noch einiger Ausarbeitungen.

Die beiden Artikel „Die tollkühne Schar Chrysirs“ und „Unter den Wolken, über der Stadt“ von Jan Charzinski bzw. Christoph Daether sind Teaser für den kommenden Corabenius-Regionalband. Beide fügen sich dem gewählten Oberthema an, werden hier doch ein geheimnisumwobener Bund von Luftseglern und ein Lufthafen in Sidor Corabis beschrieben.

Tharun

Arne Gniech setzt die Folge von Erzählungen aus dem Leben des Tharun fort, wobei die 8. Episode ihn zum Goldenen Palast führt, nachdem er sich zuvor einen langen Wettstreit mit einem Dayruaza, einem Sonnendrachen, geliefert hat, damit dieser ihn hoch in eine Wolkenstadt trägt. Dort angekommen, entdeckt der Tharun Zustände, die seinen Zorn erregen.

Einen deutlich bodenständigeren Ansatz hat der Artikel von Marcus Jürgens und Arne Gniech über die Namensgebung in Ilshi Vailen, dem einzigen Inselreich, in dem beide Geschlechter im sonst patriarchalischen Tharun gleichberechtigt nebeneinander stehen. Nichtsdestotrotz existieren auch dort massive gesellschaftliche Verwerfungen durch ein striktes Kastensystem, wobei die Zugehörigkeit schon im Namen einer Person ihren Ausdruck findet. Ein gesellschaftlicher Aufstieg bedeutet somit auch die Übernahme eines neuen Namens. So erhalten Guerai beispielsweise zunächst einen Funktionsnamen, erst mit der Erlangung einer eigenen Waffe verfügen sie über einen richtigen Namen, der später durch weitere Großtaten mit Zusätzen versehen werden kann.

In der Spielhilfe „Vom Luftgiganten über Daito“ erzählt Arne Gniech die tragische Hintergrundgeschichte des zerstörten Atolls. In Kriegszeiten schloss der damalige Inselherr einen Pakt mit einem Luftgiganten, um sein Reich vor allen Bedrohungen zu schützen. Bedingung war allerdings, alle negativen Einflüsse fernzuhalten, was nicht gelingt, weil Daito sich als sichere Zuflucht für Flüchtlinge aus den umliegenden Reichen herumgesprochen hat, wodurch unter anderem verfluchte Waffen dorthin gelangen. Der Zorn des Giganten wirkt verheerend, aus der einstmals prächtigen Insel Dubo werden viele kleine Inseln, die z.T. von Wesen wie den Gruu bewohnt werden. Die Hintergrundgeschichte kann somit als Vorlage für Abenteuer an diesem Schauplatz dienen.

Fazit: Wie gewohnt erhalten die DSA-Produktlinien des Uhrwerk-Verlags viel neues Material, das entweder direkt spielbar ist oder einen Mehrwert liefert, um Myranor bzw. Tharun mit mehr Atmosphäre auszustatten. Highlight stellt für mich diesmal „Auf Wolkenschwingen“ dar, weil es eine interessante und originelle Grundidee hat. Aber auch die Erzählungen aus dem Leben des Tharun liefern jedes Mal ein lesenswertes Stück Mythologie für das wiederentdeckte Setting.

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