Written by KI?

Vorbemerkung: KI-Programme sind derzeit in aller Munde, eben weil sie mittlerweile quasi frei verfügbar sind und offenkundig in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht haben. Da ich mich beruflich mit deren Leistungsfähigkeit beschäftigen musste, hat mich in diesem Kontext auch die Frage beschäftigt, ob hier auch Potentiale für das Rollenspiel liegen können. Inwieweit kann die Künstliche Intelligenz eine Spielleitung in der Vorbereitung eines Spieleabends unterstützen? Oder geht es sogar noch einen Schritt weiter und kann auf Sicht das Kaufabenteuer (und damit auch dessen Autor*innen) ersetzt werden? Als Beispiel habe ich mir das beliebte ChatGPT herausgegriffen.

Kann die KI mir ein Gruselabenteuer basteln?

Als beispielhafte Frage habe ich die KI mit einer Reihe von Fragen gefüttert, mit denen ich Eckpunkte für ein Gruselabenteuer erhalten wollte. Im Folgenden gebe ich meine Interaktion mit ChatGPT wider. Die Textanteile im Fettdruck sind dabei meine Vorgaben, darauf folgen in kursiv die Antworten der KI. Vorab ist noch anzumerken, dass ich vorher bei einigen Versuchen festgestellt habe, dass die KI mit DSA-spezifischen Begriffen Probleme hat, z.B. wenn man von „den Zwölfen“ spricht, schlicht weil ihr dazu die Datenbasis fehlt. Hier müsste man dementsprechend mehr Vorab-Informationen bereitstellen, mit der sie arbeiten kann. Um das zu umgehen, habe ich die Anfragen meist etwas allgemeiner formuliert.

Beschreibe ein unheimliches Spukschloss für eine Fantasywelt von außen. Es handelt sich um eine alte militärische Anlage, die seit vielen Jahrzehnten verlassen wurde. Seit der damalige Graf sich mit unheimlichen Mächten eingelassen hat und er und seine Soldaten von bösen Mächten vernichtet wurden, hat niemand das Schloss betreten.

Das Schloss ragt aus dem Dunst, der sich über den Wäldern des Landes gebildet hat, wie ein mahnendes Monument heraus. Es ist ein beeindruckender Anblick, der eine gewisse düstere Anziehungskraft hat. Die alte Festung ist ein Schatten ihrer selbst, die Wände sind morsch und schief, die Zinnen und Türme zerfallen. Die Fenster sind zerbrochen und die Tore sind fest verschlossen. Der ganze Bau ist von Efeu und wilden Ranken überzogen, die sich wie kleine Finger ausstrecken, als wollten sie die Mauern erklimmen.

Die Umgebung des Schlosses ist ebenfalls unheimlich. Die Wälder, die es umgeben, sind finster und unheimlich, und die Luft ist erfüllt von unerklärlichen Geräuschen. Immer wieder ertönen laute Schreie, die sofort wieder verstummen. In der Ferne ist das leise Klirren von Waffen zu hören. Es ist, als ob die alten Geister noch immer hier sind und auf irgendetwas warten.

Hier ist mein direkter Eindruck (auch nach ergänzenden Versuchen), dass die KI Orte und Landschaften nach Vorgaben atmosphärisch beschreiben kann, gerade die Details kann man auch für Vorlesetexte etc. verwenden.

Nenne 10 mögliche Räume im Inneren des Schlosses.

1. Großer Saal

2. Thronsaal

3. Küche

4. Bibliothek

5. Kapelle

6. Gewölbe

7. Folterkammer

8. Verliese

9. Laboratorium

10. Waffenkammer

Auch hier sind die Ergebnisse absolute Klassiker, lediglich Privaträume wie die Schlafzimmer des Schlossherren oder des Personals oder Gästezimmer wurden nicht berücksichtigt, was aber auch an meiner Beschränkung auf 10 Räume liegen kann. Interessanterweise hat die KI vor allem solche Räume ausgewählt, die man im traditionellen Sinne als Abenteuer-relevant beschreiben würde. z.B. die Folterkammer, das Verlies und ein Laboratorium.  

Beschreibe jeden dieser Räume in jeweils 2 Sätzen.

1. Der Große Saal ist ein riesiger, eindrucksvoller Raum mit hohen Decken und massiven Steinmauern, der früher für große Feste genutzt wurde.

2. Der Thronsaal ist ein großer Raum, in dem einst der Graf residierte. Er ist noch immer mit dunklen Wandteppichen und anderen Prunkstücken geschmückt.

3. Die Küche ist ein großer, düsterer Raum voller alten Küchengerätschaften und staubiger Regale.

4. Die Bibliothek ist ein riesiger Raum mit unzähligen Regalen, die voller alten Bücher und anderer Artefakte sind.

5. Die Kapelle ist ein kleiner, abgeschiedener Raum, der mit religiösen Symbolen geschmückt ist.

6. Die Gewölbe sind ein Labyrinth aus dunklen Gängen und Kammern, die tief unter dem Schloss liegen.

7. Die Folterkammer ist ein kleiner, düsterer Raum, in dem einst schreckliche Dinge geschehen sind.

8. Die Verliese sind ein Labyrinth aus schmutzigen, muffigen Gängen, die einst als Gefängnis dienten.

9. Das Laboratorium ist ein großer, komplexer Raum, der mit alten und geheimnisvollen Geräten und Apparaturen ausgestattet ist.

10. Die Waffenkammer ist ein großer Raum, der voller alten Waffen ist, die für den Krieg erschaffen wurden.

Bei dieser Frage fällt auf, dass die KI meiner Vorgabe ignoriert hat und bis auf eine Ausnahme jeweils nur einen Satz verwendet hat, dies kann man aber nachfordern. Tatsächlich sind die Beschreibungen aber auffällig grob gehalten und völlig unspezifisch, wie z.B. die Folterkammer, in der „schreckliche Dinge“ geschehen sind. Möbel etc. werden nie konkret genannt bzw. mit wiedererkennbaren Details ausgeschmückt.


Nenne 5 Personen, die als Geister im Schloss leben. Darunter soll sich der Schlossherr befinden, die anderen Personen gehören zu den Bediensteten. Gib allen Personen einen mittelalterlich klingenden Namen und nenne ihre Aufgabe im Schloss.

1. Graf Friedrich von Schlossberg: Der einstige Schlossherr, der sich mit unheimlichen Mächten eingelassen hat.

2. Wilhelm der Kämmerer: Der ehemalige Verwalter des Schlosses, der für die Verteilung der Güter und die Verwaltung des Schlosses verantwortlich war.

3. Helga die Köchin: Die Köchin, die für die Zubereitung der Mahlzeiten und die Versorgung der Bewohner zuständig war.

4. Gerlinde die Kammerzofe: Die ehemalige Kammerzofe, die für die Reinigung und Wartung des Schlosses zuständig war.

5. Otto der Wächter: Der Wächter, der die Mauern des Schlosses bewachte und sicherstellte, dass niemand unberechtigt ein- oder austrat.

An dieser Stelle musste ich mehrfach nachjustieren und explizit die Bediensteten erwähnen, da mir mehrere vorherige Versuche immer nur eine Ansammlung von Adeligen geliefert haben. Um sie für DSA nutzen zu können, musste ich zudem die mittelalterlichen Namen erwähnen, da sonst immer wieder englische Namen herauskamen. Für eine konkrete Verwendung würde ich außerdem einen Namen wie Friedrich von Schlossberg als Schlossherr als eher unkreativ einordnen.    

Beschreibe, wie der Geist von Otto dem Wächter aussieht und was ihn besonders unheimlich erscheinen lässt.

Otto der Wächter ist ein gruseliger Geist, der an den Mauern des Schlosses patrouilliert. Er ist groß und gebaut wie ein Soldat, mit breiten Schultern und einer eindrucksvollen Präsenz. Seine Kleidung ist alt und zerlumpt, als wäre sie schon seit vielen Jahren unberührt. Sein Gesicht ist bleich und leblos, mit leeren Augen und einem stummen, starren Blick. Er trägt ein altes Schwert an seiner Seite, das er jederzeit zu ziehen bereit ist. Seine Anwesenheit ist so unheimlich, dass es einem den Atem stocken lässt, wenn man ihm begegnet.

Die allgemeinen Beschreibungen empfinde ich als sehr unspezifisch, da auf wenig griffige Adjektive wie „gruselig“ und „unheimlich“ zurückgegriffen wird, letzterer Begriff wurde aus meiner Fragestellung übernommen, was die KI auch an anderen Stellen immer wieder getan hat. Gut verwendbar empfinde ich dagegen die Beschreibung seines Äußeren.

Nenne für jede der 5 Personen eine Spukszene, wie sie Eindringlinge in das Schloss zu erschrecken versuchen.

1. Graf Friedrich von Schlossberg erscheint in seiner kompletten Rüstung und ruft Eindringlinge auf, den Schloss sofort zu verlassen. Seine Stimme ist laut und drohend und hallt durch den ganzen Raum.

2. Wilhelm der Kämmerer erscheint in einer Wolke aus Rauch und ruft Eindringlinge auf, sich durch die Gänge des Schlosses zu bewegen und ihren Weg zu finden.

3. Helga die Köchin lässt unheimliche Geräusche aus der Küche ertönen, die als Warnung an Eindringlinge dienen.

4. Gerlinde die Kammerzofe erscheint in einer Welle aus schwarzem Nebel und lässt Eindringlinge erstarren, als sie durch die Schlosshallen wandert.

5. Otto der Wächter erscheint aus dem Nichts und ruft Eindringlinge auf, zu gehen, bevor er sich auf sie stürzt. Sein Schwert ist bereit, jeden Eindringling zu töten.

Die KI hat hier Funktion und Erscheinung mehrfach zusammengebracht, z.B. durch den Wächter mit dem Schwert oder die Köchin mit den Geräuschen aus der Küche oder indem dem Schlossherrn ein besonders imposantes Auftreten verpasst wurde. Im Falle des Kämmerers ist der Effekt dafür nicht ganz nachvollziehbar.


Nenne einen Grund, warum die Schlossbewohner als Geister weiterleben müssen und bei ihrem Tod nicht in den Himmel eingezogen sind.

Die Schlossbewohner sind wegen ihrer Sünden, die sie zu Lebzeiten begangen haben, als Geister gefangen. Sie haben sich mit unheimlichen Mächten eingelassen, sich nicht mehr an ihren Glauben gehalten und grauenhafte Dinge getan. Sie sind nicht in den Himmel eingezogen, weil sie nicht bereuen und so als Geister in ihrem Schloss eingesperrt sind, bis sie von den Lebenden befreit werden.

An dieser Stelle konnte die KI mit „Borons Hallen“ nichts anfangen, so dass ich diese durch den „Einzug in den Himmel“ ersetzt habe (es ist ja für meine Absicht nicht notwendig, völlig authentisch aventurisch zu formulieren). Als Gerücht von Außenstehenden würde ich diese Antwort gelten lassen, als echte Meisterinformation ist sie mir viel zu vage und unspezifisch, so dass ich die folgende Frage angefügt habe.

Was ist das für eine dunkle Macht, mit der sie sich eingelassen haben?

Die Schlossbewohner haben sich mit einer dunklen, okkulten Magie eingelassen, die auf teuflischen Mächten basiert. Mit dieser Magie versuchten sie, das Schloss vor Angreifern zu schützen und ihren Einfluss zu erweitern. Diese Magie hat jedoch auch schreckliche Konsequenzen gehabt, die zum Tod vieler Menschen geführt haben und dazu geführt haben, dass die Schlossbewohner in ewiger Finsternis für ihre Sünden büßen müssen.

An diesem Beispiel erkennt man die Grenzen der KI. Bei sehr offen gestellten Fragen ohne zusätzlichen Input bleibt sie auch auf Nachfragen eher vage und liefert im Vergleich zur ersten Anfrage nicht allzu viel Mehrwert.

Nenne drei Möglichkeiten, wie eine Gruppe von Helden den Spuk beenden könnte.

1. Die Helden müssen das Geheimnis um die dunkle Macht lüften, die die Schlossbewohner ins Schloss gebracht hat. Sie müssen die Quelle dieser Magie finden und zerstören, um den Spuk zu beenden.

2. Die Helden müssen die Schlossbewohner dazu bringen, ihre Sünden zu bereuen und zu verstehen, dass sie nicht für immer in ihrem Schloss gefangen sein müssen.

3. Die Helden müssen ein Ritual durchführen, um die Schlossbewohner auf den richtigen Weg zu bringen und sie schließlich ins Licht zu geleiten.

Was mir hier besonders gefällt, ist dass die Methoden für eine Heldengruppe variiert werden. So ist Antwort 1 die gewalttätige Radikallösung, bei der eine schlagkräftige Gruppe sich mit Waffengewalt durch das Schloss arbeiten muss. Variante 2 entspricht einer diplomatischen Herangehensweise, bei der die Geister weniger Gegner, sondern Interaktionspartner sind. Lösung 3 hingegen klingt nach einer klassischen Rollenspielqueste in Stile von Computerspielen, in Form einer Suche und finde-Mission. Dazu habe ich dann direkt nachgehakt.      

Was könnte das für ein Ritual sein und was benötigt man dafür?

Das Ritual benötigt bestimmte Gegenstände, die man zusammenfügen muss, um ein magisches Portal zu öffnen. Dieses Portal wird den Schlossbewohnern helfen, ins Licht zu gelangen. Zu diesen Gegenständen gehören ein Schlossschlüssel, ein magischer Stab, ein Spiegel und ein magisches Amulett. Außerdem benötigt man eine Reihe magischer Sprüche, die aufgesagt werden müssen, um das Portal zu öffnen.

An diesem Punkt gilt das gleiche wie oben, durch die allgemeine Frage ohne Zusatzangaben ist die Antwort wiederum sehr generisch ausgefallen, indem mit Amulett, Stab etc. typische Fantasygegenstände verwendet werden, auch wird deren Einsatz nicht begründet bzw. in seiner Funktion erläutert (Natürlich auch, weil das nicht Teil meiner Anfrage war).

Beschreibe eine Abschlussszene zum Vorlesen, in der die 5 Geister sich nach ihrer Erlösung nacheinander bei den Helden für ihre Taten bedanken und dann das Schloss verlassen, während sie sich langsam auflösen.

Als die Helden das magische Portal öffneten, erhoben sich die Geister, einer nach dem anderen. Graf Friedrich von Schlossberg bedankte sich bei den Helden, dass sie ihn und seine Leute erlöst hatten, und versprach, ihnen zu helfen, sollten sie jemals seine Hilfe benötigen. Wilhelm der Kämmerer bedankte sich ebenfalls für die Erlösung und versicherte, dass er immer ein treuer Freund sein würde. Helga die Köchin dankte den Helden für ihre Tapferkeit und versprach, dass sie sie nicht vergessen würde. Gerlinde die Kammerzofe lächelte und versprach, immer an die Helden zu denken. Otto der Wächter schwor, dass er immer auf sie aufpassen würde.

Dann wandten sich die Geister ab und flogen durch das magische Portal, das sich hinter ihnen schloss. Sie lösten sich langsam auf, während sie ins Licht eintauchten. Die Helden blickten ihnen nach, bis sie nur noch ein leuchtender Schein am Horizont waren.

Für einen Vorlesetext musste man den Text natürlich noch etwas umformulieren, z.B. in Form einer Anrede in der ihr-Form und durch das Umsetzen in das Präsens. Beides liegt aber natürlich auch daran, dass ich der KI nicht erklärt habe, wie ich den Text verwenden möchte und wie eine Situation am Rollenspieltisch aussieht. Auch hier zeigt sich wieder, dass allgemeine Beschreibungen verwendet werden, die aber durchaus atmosphärisches Potential haben, z.B. in Form der letzten drei Sätze.

Fazit

Wie man sieht, habe ich jetzt kein komplettes Abenteuer erstellt, sondern eher stichprobenartig ausgetestet, inwiefern die KI mir einzelne Bestandteile liefern kann. Tatsächlich ist mir im Vorfeld aufgefallen, dass die Entwicklung von richtigen Handlungsbögen oft sehr allgemein/generisch ausfällt, wenn man die KI auffordert, einen Abenteuerplot zu erstellen. Das liegt wohl auch daran, dass sie dann eher narrativ vorgeht und mit dem interaktiven Konzept eines Rollenspiel-Abenteuers (noch!) nicht so vertraut ist bzw. sie mit mehr Daten ausgestattet werden müsste, um mehr Variablen einzubauen.

Die Dateneingabe ist generell ein Schlüsselelement. Die Faustregel ist hier, dass die Antworten umso spezifischer gelingen, je konkreter und input-haltiger die Fragen formuliert werden. Auf offene und kurze Fragen erhält man auch sehr offene und inkonkrete Antworten. Je genauer man seine Parameter absteckt, desto mehr geht die KI auch darauf ein (siehe die erste meiner Fragen, wenn man den Hintergrund des Schlosses spezifiziert, dann kann man auch mit der Antwort mehr anfangen). Zudem muss man berücksichtigen, dass die KI lernfähig ist, demnach werden die Antworten auch gehaltvoller und Setting-passender, je mehr die Geschichte sich bereits entfaltet hat. Beispielsweise könnte man mit dem bisher erstellten Hintergrund jetzt die KI auffordern, einen Einstieg ins Abenteuer zu kreieren, wobei man die schon entwickelten Informationen miteinfließen lassen kann, z.B. indem man einen Nachfahren des Schlossherrn als Auftraggeber einbauen lässt.

Mein Grundeindruck ist, dass die KI derzeit noch gewisse Probleme hat, wirklich ein Abenteuer zu erstellen. Es fehlen ihr noch grundsätzliche Daten über diese interaktive Textform, zudem kennt sie Aventurien schlicht noch nicht gut genug, wenn man konkret DSA im Auge hat. Man muss sich vor allem im klaren sein, dass man nicht in wenigen Minuten etwas erhält, was spielfertig ist, sondern man muss hier noch sehr viel Arbeit investieren und vor allem recht kleinteilig vorgehen, immer wieder Folgefragen stellen, um konkretere und einsetzbare Texte zu erhalten. Allerdings handelt es sich eben auch um eine Chat-KI, die ja sehr speziell für einen Kommunikationsprozess gedacht ist. Sie arbeitet also weniger für die Anwender*innen, sondern stattdessen eher mit ihnen und der Plot bzw. die Handlungselemente entstehen aus dem Dialog.

Und hier würde jetzt schon sagen, dass ich die Ergebnisse beachtlich finde. Zwar sind viele Antworten noch sehr generisch, so dass sie nicht unbedingt ein druckfertiges Abenteuer mit erzählerischer Raffinesse entstehen lassen. Wer allerdings in der Vorbereitung eines Spielabends Orts- oder Personenbeschreibungen benötigt, der kann hier schnell brauchbare Resultate erhalten und auch generelle Handlungselemente lassen sich herausarbeiten.

Den menschlichen Faktor kann die KI aber nach meinem Verständnis noch lange nicht ersetzen, beispielsweise fällt auf, dass sie viel reproduziert und auf gängige Muster zurückgreift, eben weil sie auf einer bekannten Datenbasis fußt, also Erzählmuster reproduziert, die sie als Vorlagen hat. Daraus würden dann Abenteuer entstehen, die in vielen Einzelelementen eher klischeehaft wirken, weil man sie so schon oft gesehen und erlebt hat. In Zukunft wird es sicher möglich sein, dass solche Programme sich menschlicher Erzählkunst immer mehr annähern.  DSA-Autor*innen müssen sich aber derzeit sicher noch keine neuen Betätigungsfelder suchen.             

7 Kommentare

  1. Danke für deinen Artikel. So akribisch habe ich das nicht verfolgt, aber auch ich habe in den vergangenen Wochen immer wieder versucht ChatGPT etwas brauchbares für meine Abenteuer zu entlocken.

    Dabei bin ich im Prinzip zum gleichen Fazit gekommen. Ich fand die schnelle Auflistung des Erwartbaren bzw. der Klischees als äußerst hilfreiche Inspirationsquelle. Ich habe beispielsweise gefragt, welche Fallen in einer Eishöhle lauern könnten. Auf Basis von 10 Vorschlägen, und nachgeforderten 10 weiteren, kam ich schnell zu meinen drei benötigten Fallen.

    Ich habe auch gefragt, wie man eine Hexe überwinden kann, die Eis-Elementare rufen und die Wände hoch krabbeln kann. Als Antwort kam weitaus mehr als „Feuerzauber“. Vor allem wenn man Antworten nachfordert.

    Letztens brauchte ich eine Info, wie man früher Mammuts gejagt hat, für den Abschluss der „Runen des Schicksals“. Da hätte ich natürlich auch googeln können. Aber wenn ChatGPT schon geöffnet ist, geht es schneller, weil die Antwort kürzer und präziser ist, als eine Auflistung von Links.

    Leider basiert die KI aber sehr stark auf DnD-Daten, was sie selber auch häufig als Quelle nennt. Auf die Frage nach der Hauptstadt von Aventurien bekam ich übrigens die Antwort „Middenheim“ 🙂

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    1. Ja, mit DSA kann ChatGPT leider noch gar nichts anfangen. Ich hab sogar versucht, der KI ein paar aventurische Begebenheiten beizubringen, z.B. den Bannbaladin. Das hat aber gar nicht geklappt, sogar wenn ich dann nach einer einfachen Reproduktion gefragt habe. Dann aber natürlich auch daran liegen, dass ich kein Experte dafür bin wie man einer KI Zusatzinformationen sinnvoll weitergibt.

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      1. Dafür müsste nur eine KI mal alle PDFs crawlen. Das ist i der Theorie an sich ja schnell gemacht

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  2. Je länger und intensiver man sich mit der AI beschäftigt, desto mehr erkennt man die Stärken… und auch die Schwächen der jetzigen Generation an AIs. Bei Bildgenerierungs-AIs habe ich feststellen müssen, ist der Unterschied zwischen den AIs enorm.

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