Lohnt sich Ewige Suche?

Vorbemerkung: Seit Mittwoch ist es wieder soweit, ein neues Crowdfunding zu Die Schwarze Katze ist gestartet. Nach Havena, Fasar, und Donnerbach wird es einen vierten größeren Schauplatz geben, der sich wiederum stark von seinen Vorgängern abheben soll. Ewige Suche widmet sich den Untiefen der Minen Xorloschs, wird also einen unterirdischen Schwerpunkt haben. Wie immer zu Beginn eines Crowdfundings möchte ich einen kurzen Blick auf die bereits bekannten Produkte des Pakets werfen und auch meine dementsprechende Erwartungshaltung formulieren, die bei der bislang fast durchweg guten Produktqualität von DSK sicherlich nicht niedrig anzusiedeln ist.

Was ist drin im Paket?

Wie immer wird das Herzstück der Produktpalette ein umfangreicher Spielhilfe-Band sein. Xorlosch – Ewige Suche (u.a. sind Carolina Möbis und Dominic Hladek auf der Autorenseite beteiligt) fällt die Aufgabe zu, den Kernschauplatz vorzustellen. Als übergreifendes Thema soll der klassische Dungeoncrawl sein, indem Xorlosch (und drei weitere Orte) quasi der Ausgangspunkte für Expeditionen in verborgene Tiefen sein soll, in denen viele Funde warten. Zudem verspüren die dortigen Erwachten einen förmlichen Drang, sich auf Entdeckungstouren zu wagen, auch wenn diese immer Gefahrenpotential haben (was sicher auch mit dem Obertitel der Ewigen Suche verbunden ist). Daneben wird ein weiteres Mal die Vielfalt unter den erwachten Spezies erweitert, indem neben Hunden und Katzen dort v.a. Reptilien gibt, konkret genannt wurden Schildkröten, Geckos und Salamander. Ebenso werden neue Professionen, Kulturen und Ausrüstung dazukommen, genauso werden Tiefenfunde berücksichtigt. Passend zum Dungeonthema ist auch ein kleiner Gewölbegenerator vorhanden. Philipp Baas nannte als Bandziel 212 Seiten, also seitenstärker als bisherige DSK-Spielhilfen.   

DSK spielt aber immer nicht ausschließlich an dem zentralen Ort, sondern immer wird auch die jeweilige Umgebung berücksichtigt. Jenseits der Stollen (von Matthias Willems) soll sich u.a. mit den Ingra-Kuppen und den dortigen Ortschaften beschäftigen, in denen z.T. ein sehr unterschiedlicher Umgang mit den Erwachten herrschen soll.

Auch unter Tage warten mannigfaltige Gefahren auf die Spielercharaktere, vornehmlich in Form von neuen Kreaturen. Diese findet man im Bestiarium Xorlosch. Ein Schwerpunkt soll dabei auf dem sogenannten Schwammkönig und seinem Gefolge liegen bzw. auf dem Fokus des Sonderthemas Pilze.

Konkret erlebbar wird ein Schauplatz natürlich vor allem durch Abenteuer. In bewährter Form ist deshalb erneut eine Abenteuer-Anthologie vorhanden. Schlafende Hunde wird drei Abenteuer enthalten, die sich mit Besonderheiten des Settings auseinandersetzen, z.B. einer Tiefentaufe. Als Autor*innen wurden Carolina Möbis, Dominic Hladek und Philipp Baas genannt.

Das Xorlosch-Kompendium wird zuletzt der Band sein, der all das bündeln soll, was im Zuge der Finanzierungsphase an Bonuszielen erreicht wird. Da dieser Prozess noch am Anfang ist, ist bislang wenig bekannt, bereits aufgedeckt ist das Kurzabenteuer Rettung aus der Tiefe.

Daneben gibt es weitere der üblichen Begleitprodukte im Non-Print-Bereich, u.a. kann man sich auch diesmal mit passender Musik versorgen, in Form der Klänge von Xorlosch, komponiert von Ralf Kurtsiefer, außerdem wird eine Stoffkarte von Xorlosch produziert.

Mein Eindruck

Nach wie vor gefällt mir die kontrastreiche Schauplatzauswahl. Auch Xorlosch weist bereits auf den ersten Blick genügend Unterscheidungspotential auf, alleine schon durch den unterirdischen Schauplatz, der völlig andere Umgebungsaspekte beinhaltet, als die drei bisherigen DSK-Settings (auch wenn Havena und Fasar durchaus einen Untergrund haben, aber eben in anderen, viel kleineren Dimensionen). Sei es, dass als humanoide Wesen dort nicht die Menschen den Ton angeben, sondern die Zwerge, oder sei es, dass dort ganz andere Gefahren warten, die vielleicht nicht ganz so offensichtlich sind. Ich bin zwar grundsätzlich niemand, der die ständigen Zwergenwitze in den Ulisses Panels für echte Schenkelklopfer hält, trotzdem kann ich eine gewisse Faszination für die Thematik nicht abstreiten, vor allem sind Dungeons etwas, was bei DSK sicher noch ein ausbaubarer Komplex sind.

Mich persönlich packt das ohnehin, Finsternis, riesige, unterirdische Minen, mit Gefahren, die sich im Dunkeln verbergen – das sind Fantasy-Facetten, die ich schon immer ausgesprochen spannend und reizvoll fand. Hier passt aus meiner Sicht auch insbesondere der Kontrast zum letzten Setting Donnerbach mit seinem Wildnisflair und allgemein mehr Raumweite, dem hier nun Felsen und Beengtheit entgegengesetzt werden.

Generell verspreche ich mir natürlich eine erneute Erweiterung der Möglichkeiten, was ja nicht nur durch den Schauplatz gegeben ist, sondern auch durch neue Spezies und Professionen. Das Cover des Hauptbandes zum Beispiel fixt mich insofern etwas an, dass es eine Erfüllung eines meiner Teenager-Träume verspricht, indem man sich scheinbar seinen eigenen Ninja Turtle basteln kann.   

Wie immer ist natürlich die Qualitätserwartung meinerseits vergleichsweise hoch, bei allen drei bisherigen Crowdfundings und den damit verbundenen Settingerweiterungen habe ich das Niveau als gut wahrgenommen. Das gilt u.a. für die bewährte Produktzusammensetzung aus einem großen Hauptband als Kernprodukt (der vor allem auch ein neues inhaltliches Oberthema setzt), einer Umgebungserweiterung, einem Bestiarium (das nicht nur Wesen vorstellt, sondern auch einen eigenen Schwerpunkt setzt), einer Anthologie und einem Kompendium, dessen Umfang auch sehr vom Erfolg des Crowdfundings abhängt. Diese haben sich bislang immer stimmig ergänzt und derzeit sehe ich auch keinen Grund, warum das hier anders sein sollte, was sicher auch an den redaktionellen Leistungen von DSK-Schöpfer Jens Ullrich und seinem Nachfolger Philipp Baas liegt, die sichtbar viel Herzblut investiert haben, was dem Spiel nachhaltig guttut.

Somit drücke ich – als Unterstützer auch im Eigennutz – Ewige Suche die Daumen, was die Resonanz bzw. Beteiligung angeht. Die niedrig angelegte generelle Finanzierungssumme ist ja wie üblich recht schnell erreicht worden. Wie immer werde ich natürlich nach Auslieferung auch das Endergebnis hier im Blog in Form von Rezensionen in den Fokus nehmen.     

3 Kommentare

  1. Danke für den Einblick und die Eindrücke zum Crowd Funding!

    ich persönlich fremdel noch ein wenig mit den vielen kleinen (Softcover-)Bänden zum Hauptband und dass es keinen Schuber dazu gibt.

    Ich bin inhaltlich dennoch nicht abgeneigt, im Gegenteil. Ich muss noch überlegen 😉

    Deine Eindrücke waren sehr hilfreich auf jeden Fall!

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    1. Mit Prognosen bei Crowdfundings liege ich meistens sehr daneben, von daher kann ich das nicht gesichert beantworten. Aber mein Gefühl geht in die gleiche Richtung, wirkt leider noch sehr verhalten. Schade, denn alles, was bisher angekündigt ist, klingt für mich durchaus reizvoll und generell halte ich den Produktionsstand von DSK für richtig gut. Umgekehrt muss man bei DSK ja auch gewisse Abstriche machen im Vergleich zu den DSA-Crowdfundings. Fasar und Donnerbach hatten zwischen 650-700 Unterstützern. Wenn man da in die Nähe kommt, ist das sicher okay.

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