Rezension: Die Schatzkammer des Fadlan Al´Fenk

Vorbemerkung: Nachdem in diesem Monat Artefakt schon einmal ein Thema im Blog waren (allerdings in Bezug auf DSA im Rahmen der Rezension zu Arkane Schmieden und Labore), wird das Thema gleichzeitig bei DSK aufgenommen, wenngleich in einem anderen Kontext und in deutlich kürzerer Form. Das neueste Pfotenwerk Die Schatzkammer des Fadlan Al´Fenk  von Philipp Baas stellt einen Artefakthort für den Schauplatz Fasar vor.

In Zahlen:

– 6 Seiten

– Preis: 2,99 Euro

– erschienen am 25.4. 2024 (als Download-PDF im F-Shop)

I. Aufbau und Inhalt

Zunächst finden sich ein paar allgemeine Informationen zur Schatzkammer und vor allem zu deren Besitzer Fadlan, der ja auch innerhalb der Spielhilfe Fasar – Brüchiger Frieden unter den beinhalteten Personen eine ausgesprochen prominente Rolle einnimmt. Für den Spieltisch relevant ist aber primär die Beschreibung des Ortes und der dazugehörigen Sicherheitsmaßnahmen, um unerwünschte Eindringlinge abzuwehren. Dementsprechend wird kurz auf Fallen eingegangen und vor allem ein besonderer Wächter vorgestellt (sowohl in Textform als auch mit einem dazugehörigen Werteblock).

Den meisten Raum nehmen allerdings die Beschreibungen einiger ausgewählter Fundstücke aus der Schatzkammer ein. Konkret handelt es sich dabei um den Ein-Weg-Spiegel (mit dem man Einsicht in einen sehr bekannten, fernen Ort haben kann), die Tabakpfeifen der freundlichen Feindschaft (mit denen man Gespräche erleichtern oder erschweren kann), einen abgelaufenen Geschwindigkeitstrank (der eben völlig anders wirkt, als man es vom Namen her denken sollte), das Glöckchen des bebenden Tanzes der unendlichen Berge (dessen Nutzung höchst gefährlich ist), den wütenden Gott (der eine eher Kuriosität darstellt und kaum wirklichen Nutzen hat), das Dunkellicht (mit dem man völlige Dunkelheit erzeugen kann), den tragbaren Schleier Fenks (der außerhalb Fasars magische Wesen anzieht) und die geflügelte Sitzschale (mit der man gefährliche Höhen überwinden kann).

II. Kritik

Die Aufzählung verrät es schon, die Stärke der kleinen Spielhilfe liegt eindeutig in der Vorstellung der Artefakte, die für mich auch direkt die Essenz von Die Schwarze Katze widerspiegeln: Sie stellen nämlich eine bunte Mischung aus solchen Gegenständen dar, die durchaus einen großen Nutzwert haben und die auch ein reizvolles Ziel für einen Dieb sein können und umgekehrt auch solchen, deren Effekte für die Nutzer*innen unvorhersehbar und dadurch auch gefahrbringend wirken können. Teilweise existieren auch keine bekannten Beschreibungen der jeweiligen Auswirkungen einer Anwendung, so dass man diese erst im konkreten Einsatz in Erfahrung bringen kann. Das kann ich mir am Spieltisch ausgesprochen reizvoll vorstellen und letztlich passt das absolut zum mintunter erratischen Wesen der Erwachten und ihrer Kultur, die oft weniger planvoll bzw. aus dem Bauch heraus handeln, als man dies bei einer humanoiden Heldengruppe bei DSA voraussetzen würde. Zudem zeigt sich hier einmal mehr der typische Humor des Settings, z.B. wenn der berühmte Flügelhelm der Yüce-Cover bei den Erwachten umbenannt und zweckentfremdet wird oder wenn bei Anwendung des Dunkellichts eine Heldengruppe plötzlich in völliger Finsternis dastehen kann.    

Wie üblich bei den Pfotenwerken setzt meine Kritik wieder einmal beim Umfang an, da aus meiner Sicht den genannten positiven Aspekten auf der anderen Seite ein Textpart gegenübersteht, der für mein Verständnis viel zu grob ausgearbeitet wurde. Denn eigentlich wird hier ein Dungeon beschrieben, dem man sich zunächst stellen muss, bevor man zu den Schätzen vordringen kann. Dies wird aber nur sehr grob in Textform geleistet, hier würde ich mir tatsächlich eine genauere Raumbeschreibung wünschen und vor allem fehlt eine Karte. Wie üblich ist mir klar, dass das gerade bei DSK eine Frage der Ressourcen ist, trotzdem kann ich aus Nutzersicht nur sagen, dass die Kombination aus Ortsbeschreibung und den Artefakten einen höheren (direkten) Spielwert hätte. Gleiches gilt für Fallen und Wächter, nur ein Sandwesen wird wirklich ausführlich vorgestellt, alles andere wird in die Hände einer Spielleitung gelegt.

Dabei sollte auch die Tatsache nicht unerwähnt bleiben, dass von den 6 ausgewiesenen Seiten nur 4 den wirklichen Inhalt darstellen, die anderen beiden sind Cover und Impressum, wofür dann aber immerhin ein Preis von 2,99 Euro aufgerufen wird.

III. Fazit

Die Schatzkammer des Fadlan Al´Fenk überzeugt vor allem durch die Beschreibungen einer Reihe sehr reizvoller Artefakte mit bewusst unterschiedlichem Nutzwert, dafür werden andere Aspekte wie die Ortsbeschreibung absolut vernachlässigt, obwohl sich eine Dungeonkonstruktion angeboten hätte.    

Wie zuletzt angekündigt werde ich Pfotenwerke, die eine gewisse Länge unterschreiten (was ich ab jetzt mit einer Mindestzahl von 10 Seiten als Grenze festlege), nicht mehr mit einer Punktewertung versehen.   

Hinterlasse einen Kommentar