12 Bände Phileasson-Saga

Vorbemerkung: Seitenstarke Romanreihen mit vielen Einzelromanen sind im Fantasy-Bereich nun wahrlich keine ausgesprochene Seltenheit, lebt das Genre doch von ausgeprägtem Weltenbau, vielen Figuren und Völkern und großen, epischen Konflikten. 12 Bände in 7 Jahren sind hingegen doch eine beachtliche Leistung, selbst wenn sie im Falle der Phileasson-Saga mit Bernhard Hennen und Robert Corvus in den Händen eines Autorenduos gelegen hat. Tatsächlich hat bei mir mit der Zeit ein gewisser Gewöhnungseffekt eingesetzt, seit 2016, dem Erscheinen von Nordwärts, gehört der halbjährig ankommende „neue Phileasson“ zu meinen DSA-Highlights. Damit ist nun, nach der Veröffentlichung von König der Meere, leider Schluss. Aber natürlich ist es auch ein willkommener Anlass, eine kleine Rückschau abzuhalten.

Zahlenspiele

496, 480, 592, 688, 624, 672, 736, 752, 864, 928, 736 und 784.

Das sind keine Gewinnzahlen, sondern die jeweilige Seitenzahl der 12 Romane von Nordwärts bis König der Meere. Damit kommen insgesamt 8.352 Seiten zusammen, was den epischen Charakter der Reihe und den immens großen Handlungsbogen unterstreicht. Auch ohne konkrete Zahlen zu kennen, scheint sich ein gewisser wirtschaftlicher Erfolg eingestellt zu haben, immerhin konnten sich 7 der 12 Romane auf der Spiegel-Bestseller-Liste platzieren, was das übliche Nischendasein von DSA bei weitem überschreitet. Eine Rolle dabei dürfte natürlich die gute Grundlage gespielt haben, ist die Rollenspielvorlage doch ein Relikt aus Zeiten, als DSA noch eine viel breitere Präsenz und höhere Auflagen hatte. Somit dürfte es nicht wenigen wie mir gehen, die schon beim Erscheinen des ersten Romans eine Menge Erinnerungen mit der Phileasson-Saga verbunden haben, womit die Käufergruppe sicherlich weit über die heutige Spielerschaft hinausgehen dürfte. Umgekehrt sind die Romane in ihrer Grundanlage so gestaltet, dass extrem intime Kenntnisse von Aventurien zwar hilfreich, aber keinesfalls zwingend notwendig. Günstig dürfte dabei natürlich auch der Umstand sein, dass die Phileasson-Saga aus der Frühzeit von DSA stammt und Aventurien bei weitem noch nicht so detailliert beschrieben war wie heute, vielmehr sind ja viele der Orte, wie z.B. Yetiland, der Himmelsturm oder die Inseln im Nebel im Rahmen der damaligen Kampagne erstmals vorgestellt worden. Relevant ist zuletzt natürlich auch die Zahl 2, immerhin findet die Erzählung ja in doppelter Hinsicht statt, da es gilt, die Abenteuer beider Gruppen zu schildern, die mal parallel, mal versetzt die Prüfungen lösen. Hier kommen dann auch die beiden Autoren Bernhard Hennen und Robert Corvus ins Spiel, da sich aus dieser Konstellation die Möglichkeit ergibt, parallel zu schreiben, was sicherlich die letztlich relativ schnelle Fertigstellung des Gesamtepos überhaupt erst ermöglicht hat.   

Eine lange Abenteuergeschichte

Grundsätzlich halte ich dies auch für eine der großen Stärken der Reihe, dass diese Parallelität immer wieder neue Facetten hinzugegeben hat, u.a. verursacht durch die oft völlig anderen Lösungsstrategien: Während der selbstbewusste Beorn klarer Kommandant ist und die Linie vorgibt, ist Phileasson mehr das, was man unter einem Teamplayer versteht und hört mehr auf die Ratschläge seiner Mannschaft (ohne freilich ein Demokrat im irdischen Verständnis zu sein). Interessanterweise führt das in der Konsequenz trotzdem dazu, dass Beorns Führung öfter von seinen Gefährten angezweifelt wird, als dies bei Phileasson der Fall ist. Dies liegt unter anderem an der rebellischen Natur einiger Mitglieder seiner Ottajasko (Ursa, Eilif), aber auch an der misslichen Konstruktion, dass er sich recht schnell unter den Zwang von Pardona begeben muss.

Hier liegt sicherlich eine weitere Besonderheit, die schon durch die Rollenspielvorlage gegeben ist. Der zweite Band Himmelsturm stellt einen sehr frühen Höhepunkt innerhalb der Saga dar, einmal weil er als Ort eine herausragende Bedeutung hat und andererseits weil er insbesondere für Beorns Mannschaft ein Wendepunkt ist, da ab hier die mächtige Antagonistin ein präsenter Teil des Spiels ist. Zudem wird hier der Fokus verschoben, weil dort gleichermaßen auch prinzipiell der von den Menschen initiierte Wettstreit fast schon endet (auch wenn er in den Köpfen der Mannschaften und insbesondere der Anführer bis zuletzt vorhanden ist) und die Götterqueste auf den Pfaden der Hochelfen beginnt.

Das bedeutet nicht, dass der weitere Verlauf arm an Höhepunkten ist, Highlights sind aus meiner Sicht beispielsweise genauso die sehr existentielle Auseinandersetzung auf der Sargasso-See in Totenmeer oder der gesamte Plot auf den Nebelinseln, der sich über gleich mehrere Romane zieht. Eine Besonderheit ist hier auch, dass sich nach Rosentempel eine zwischenzeitliche Versetztheit ergibt, indem Beorn auf den Nebelinseln weilt, während Phileasson noch in Aventurien unterwegs ist.

In der Dramaturgie gibt es trotzdem in meiner Wahrnehmung immer wieder gewisse Verwerfungen, indem nach den epischen Ereignissen von Himmelsturm die beiden Folgeromane deutlich weniger dramatisch aufgebaut sind, gleiches gilt auch für das Finale in König der Meere, in dem es zwar zu gleich zwei finalen Showdowns kommt, das Ganze aber überschaubarer wirkt, gerade wenn man es mit den Erlebnissen vergleicht, die vor allem BeornsMannschaft auf den Nebelinseln erlebt. Möglicherweise ist dies natürlich auch der Rollenspielvorlage geschuldet, an die die Autoren sich zwar nicht sklavisch gehalten haben, die aber für mich fast überraschend konsequent in ihrer Folge umgesetzt wurde, durchaus auch in Handlungsdetails, auch wenn dort vieles nur angedeutet werden konnte, was hier nun deutlich breiter hervorgehoben werden kann.

Eine riesige Charakterriege

Es sind aber nicht nur die konkreten Abenteuer, die die  Reise bestimmen, sondern eine intensive Charakterentwicklung, immerhin kommen addiert mehrere Dutzend relevante Charaktere zusammen. Das sind zum einen die Kernmannschaften, die sich aber immer wieder wandeln, indem Mitglieder ausscheiden oder dazukommen. Und auch das ließe sich nochmal untergliedern in temporäre Begleiter  mit kürzerer (z.B. Nirka und Sven Gabelbart) oder längerer (z.B. Ursa, Galandel, Crottet) Verweildauer. Zudem kann man definitiv festhalten, dass die Autoren mit ihren Figuren nicht zimperlich umgehen, die Todesrate ist nicht gering und tatsächlich ist auch der eine oder andere sehr unerwartete Verlust darunter.

Die Differenzierung in Haupt- und Nebencharaktere fällt aus meiner Sicht dementsprechend schwer, da über die Tausenden von Seiten viele Figuren intensive und einprägsame Momente erhalten. Trotzdem fällt auf, dass in Beorns Mannschaft deutlich mehr Figuren weniger Präsenz bzw. Charakterentwicklung haben, nimmt man z.B. seinen „Feuerteufel“ Eimir, der wenig individuelle Ausprägung erhalten hat. Gleiches kann man ebenso feststellen, wenn man vergleicht, wie intensiv das Verhältnis von Phileasson zu seinem engsten Vertrauten Ohm geschildert wird, vergleicht man es mit dem, was man über das von Beorn zu Olav erfährt. Interessant ist allerdings, dass gerade Beorn eine andere Entwicklung nimmt, ist er doch zu Beginn aus meiner Sicht eher eindimensional beschrieben und wirkt wie der klare Antagonist, während Phileasson trotz einiger moralisch schwieriger Entscheidungen von Beginn an mit seiner Vernunft und Empathie ein Sympathieträger ist. Bei Beorn ändert sich dies allerdings im Laufe der Gesamthandlung, wenn er mehr Facetten erhält, die seiner ursprünglichen Wesensart sogar fast widersprechen, z.B. wenn er auf den Nebelinseln plötzlich bereit ist, die gesamte Wettfahrt für das Leben eines Jungen aufs Spiel zu setzen.

Hier muss ich einräumen, dass ich wohl auch die Perspektive derjenigen einnehme, die die Rollenspielvorlage als Spieler erlebt haben, was mit Sicherheit eine gewisse Prägung mit sich bringt (die ja andere Leser*innen nicht zwangsläufig haben müssen, die nur die Romanreihe kennen), da man dort ja klar an Phileasson gebunden wird. Aber gerade darin hat für mich auch ein Wert der Romane gelegen, indem ich hier noch konsequenter vor Augen geführt bekommen habe, dass ich bisher ja nur eine Sichtweise auf das Gesamtgeschehen hatte und somit quasi nur die Hälfte der Wahrheit gekannt habe. Interessanterweise legt aber umgekehrt schon der Obertitel der Romanreihe eine gewisse Lesart nahe, immerhin hält man hier nicht die Beorn-Saga in Händen (was wahrscheinlich aber primär Marketing-Hintergründe haben dürfte, um mit dem Titel zu arbeiten, der Teilen der potentiellen Käuferschaft schon ein Begriff ist).

12 Prologe

Ein Mittel zur Charakterentwicklung sind auch die zeitversetzten Prologe, die es den Leser*innen ermöglichen, Einblicke in die Vorgeschichte der Charaktere zu erhalten. Sicherlich unterbrechen sie den Fluss der Handlung, da sie oft auch sehr lang sind (im letzten Band beispielsweise 150 einnehmen), aus meiner Sicht sind sie aber ein gutes Mittel, die Denkweise der Figuren noch besser nachzuvollziehen, sehr gelungene Beispiele sind u.a. die Prologe, die das Vorleben von Abdul und Irulla thematisieren. Eine Sonderrolle nimmt dabei aber – das ist auch in den Diskussionen über die Gesamtreihe immer sehr präsent – direkt der erste Prolog von Nordwärts ein, der sich dem gleichermaßen tragischen und brutalen Schicksal von Zidaine widmet, die Opfer einer Vielzahl von Vergewaltigungen wird und in der Folge die Rolle einer Rächerin einnimmt. Das ist in der Folge auch der dominanteste Subplot innerhalb der Reihe, der sich letztlich bis Elfenkönig zieht. An dieser Stelle bleibe ich auch bei meiner Kritik, dass ich dieses Element für verzichtbar halte, nach wie vor gefällt mir nicht, wie die Charakterentwicklung von Zidaine vonstatten geht, auch schlicht weil ich das Thema nicht mag und auch nicht erwartet habe (zumindest von der Rollenspielvorlage ausgehend, die natürlich aber für eine eigenständige Romanumsetzung nicht bindend ist). Ich verstehe, dass auch eine Vergewaltigung und der Umgang damit ein dramaturgisches Mittel sein mag, allerdings bin ich generell kein Freund davon, zumal es hier aus meiner Sicht vieles aufgrund seiner Schwere überlagert (was besonders für Elfenkönig gilt). Meine persönliche Erwartungshaltung ging insofern in eine andere Richtung, als dass ich gerade die Phileasson-Saga (zumindest in ihrer Rollenspielversion) deutlich mehr mit Abenteuer und Entdeckung verbunden habe und weniger mit allzu großer tragischer Schwere (anders als vergleichsbare Handlungsbögen in Aventurien, z.B. den gesamten Geschehnissen um die Rückkehr Borbarads oder den ebenfalls von Bernhard Hennen bereits in Das Jahr des Greifen literarisch umgesetzten Orkensturm).  

Viel Tragik und Dramatik

Einen allgemeinen Mangel an tragischen Elementen sehe ich zudem nicht, nur eben auf anderen Ebenen. Viele der Figuren haben ihr Päckchen zu tragen, z.B. Abdul und die anderen ehemaligen Gefangenen des Himmelsturms, die Jahre der Misshandlung und Folter ertragen mussten, Shaya, die gleich zweimal Abschied von geliebten Personen nehmen musste oder Galandel, die befürchten muss, am Ende ihrer Lebensspanne angekommen zu sein. Hinzu kommen – wie erwähnt – viele Todesfälle, im Prinzip vergeht kein Roman, ohne dass es Verluste unter den Besatzungen gibt, was natürlich noch mehr Tragweite erhält, je länger die Reise andauert und je intensiver die Beziehungsgeflechte untereinander sind bzw. auch die Bindung der Leser*innen an teils liebgewonnene Figuren ist.

Gerade diesen zwischenmenschlichen Aspekten wird oft genauso viel Raum gewährt wie dem dramatischen Fortgang der Handlung. Immer wieder werden längere Gesprächspassagen eingebaut, die teils auch lebensbedrohliche Situationen unterbrechen. Das bringt auf die Gesamthandlung gesehen natürlich auch einige Längen mit sich, was sich im Verlauf der Saga auch steigert, erkenntlich auch an der oben sichtlichen Seitenausweitung nach den ersten Romanen, die noch weit unter der Durchschnittlänge von über 700 Seiten liegen. Hier bin ich etwas zwiegespalten, denn ich bin mir sicher, dass eine gewisse Straffung auch möglich gewesen wäre. Himmelsturm beispielsweise ist für mich einer der herausragenden Romane der Reihe, obwohl er der kürzeste ist. Umgekehrt liegt gerade in den Bindungen an die Charaktere ein wichtiges Element der Reihe, womit ich manchmal auch bereit bin in Kauf zu nehmen, wenn die Figuren mitunter etwas „geschwätzig“ agieren. Zudem hat gerade der Reisefaktor den großen Vorteil, dass die gesamte Saga über enorm abwechslungsreiche Schauplätze verfügt, wenn man vom eisigen Norden auf das mitunter kuriose Maraskan wechselt, den Mannschaften durch Dschungel und Wüsten folgt, um schließlich auf den fantastischen Nebelinseln zu landen, die viele High-Fantasy-Elemente hinzufügen.

Fazit

Wie schon meiner Rezension zu König der Meere angesprochen, sind die Romane in den letzten Jahren Teil meiner jährlichen Leseroutine geworden und – rein auf die Länge bezogen – für mich persönlich die längste zusammenhängende Romanreihe, mit der ich mich bislang beschäftigt habe. Wenn man sich darauf einlässt, erzeugt das auch eine gewisse Bindung zu den Figuren und den Handlungselementen. Somit kann ich klar bejahen, dass ich unterm Strich viel Lesespaß mit der Phileasson-Saga hatte (wofür ich auch oben genannte Einschränkungen in Kauf nehmen konnte) und es tatsächlich auch vermissen werde, dass jetzt kein 13. Band erscheinen wird, weil das Ende nun erreicht ist. Betonen kann man sicher auch den Verdienst, Aventurien stellenweise aus dem üblichen Nischendasein herausgeholt zu haben, die Platzierungen auf der Bestsellerliste belegen ja, dass ein relevantes Interesse vorhanden ist. Somit erhoffe ich mir natürlich auch, dass dies in irgendeiner Form dafür sorgt, dass das ein Türöffner für weitere Bände bei Verlagen wie Heyne und Co. ist, schließlich ist Aventurien reich an Geschichten, die erzählenswert sind und die auch ein noch größeres Publikum verdient haben.

Das wohl!

7 Kommentare

  1. Diese Buchserie eird ja vielerots sehr gelobt und verehrt aber ich oute mich hiermit: ich fand sie SCHRECKLICH!! Das wohl!

    Die Abenteuer-Kampagne ist klasse, aber wie man aus teilweise 10-15 (Zugegeben DIN A4) Seiten für ein Teilabenteuer 700 -1000 Seiten Roman schindet, war für mich fast unerträglich. (Am Anfang hoffte ich noch auf Besserung, dann hab ich es einfach nur noch im Turbo-Modus durchgezogen)

    Nebenplots, die per Definition nichts mit der Haupthandlung zu tun haben (sonst wären sie ja im Abenteuer), unendlch lange Dialoge und dann teilweise die eigentliche Handlung auf den letzten Seiten schnell abgewickelt- für mich eine Qual.

    Auch die Hoffnung, DSA einer breiten Leserschaft nahezubringen, finde ich zwar gut, möchte ich aber relativieren: das DSA Logo konnte man nirgendswo finden (wahrscheinlich aus rechtlichen Gründen). Dass 5 der Romane es in die Bestsellerlisten geschafft haben, ist auch der Tatsache zu verdanken, dass die Autoren explizit gebeten hatten, den Roman direkt in der ersten Woche zu kaufen, damit er zumindest für eine Woche in der Bestsellerliste steht. Gerne hab auch ich das so getan, aber dann waren die Werke auch schnell wieder von der Liste weg. Den 12. Teil wollte ich am Wochenende nach Erscheinen in München kaufen. Es gab in in keiner der 3 Filialen der großen Buchhandlung in der Fußgängerzone!

    Alleine die Verzahnung mit der Sternenträger-Kampagne hst mir gefallen – zu wenig!

    In Summe bin ich froh, dass es endlich vorbei ist, und ich meine Freizeit wieder anderen Themen widmen kann.

    Ich bin sehr gespannt, ob die eine oder andere Stimme meine Meinung teilt

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    1. Das kann ich dir auch so sagen, dass du sicherlich auch viele Leute finden wirst, die deine Meinung über die Romanreihe teilen werden, diese Rückmeldung habe ich schon an verschiedenen Stellen im Netz gelesen. Kritik fokussiert sich dabei vor allem auf die von dir angesprochenen Längen und außerdem auf den gesamten Zidaine-Plot. In der Hinsicht polarisiert die Reihe ganz offensichtlich und es hängt vom individuellen Geschmack ab. Ich beispielsweise sehe die Längen zwar auch, sie sind für mich aber kein überwiegender Eindruck. Beim Zidiane-Plot gibt es auch Leute, die die Vergewaltigung für ein legitimes dramaturgisches Mittel halten und ihre darauffolgende Entwicklung interessant finden, da reihe ich mich umgekehrt nicht ein.
      Was den Erfolg angeht, so würde ich den schon sehen, eine Platzierung in der Bestsellerliste bedeutet ja schlicht, dass der Heyne Verlag viele Tausend Exemplare abgesetzt hat und das ist deutlich mehr, als die Rollenspielsachen von Ulisses erreichen können. Ob das wirklich auch Leute dazu bringt auch mal ins Rollenspiel reinzuschauen oder nicht, das ist natürlich etwas, über das man nur spekulieren kann und natürlich ist auch klar, dass das im Zweifelsfall eher einzelne Personen sind und keine Massen.

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  2. Es ist nur fü mich erstaunlich das hier in Hamburg diese Serie – trotz Spiegel-Liste (über deren Wert man streiten mag) – anscheinend ein Flop ist; denn in allen Buchhandlungen noch im Rpg-Laden fand sich häufiger mehr als der aktuelle Band (vermutlich nur wenn er als „Bestseller“ aufgestellt werden mußte); aber generell sind DSA-Bücher Mangelware geworden.
    Ist ja nicht so das in Hamburg kein Fantasy gelesen wqird, und die ollen Heyne-DSA-Taschenbücher konnte man einst auch auf dem Hauptbahnhof im Kiosk (neben Drachenlanze, Midkemia etc.) kaufen.
    Was dies nun zu diesen DSA-Reihe aussagt, mag jeder für sich beantworten; für mich aber eher kein gutes Zeichen.
    Und nein, dank Harry Potter werde ich dieses dicke Monster niemals kaufen, da les ich lieber die DSA4-Abenteuer-Fassung.

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    1. Als Ergänzung will ich noch anmerken, dass die Bücher erstmal optisch nicht als zu DSA gehörig erkennbar sind, es ist vor allem kein entsprechendes Logo drauf.

      Was hat Harry Potter mit diesen Romanen zu tun?

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    2. Was Hamburg betrifft, kann ich dir natürlich nichts dazu sagen. Ich hab den Band aber z.B. letzte Woche sowohl in Düsseldorf als auch in Köln in Buchhandlungen gesehen. Robert Corvus hat in einem Stream in der vergangenen Woche übrigens gezeigt, dass „König der Meere“ eine Platzierung unter den Top20 nur knapp verpasst hat, der Band hat Platz 22 erreicht, da scheint durchaus dafür zu sprechen, dass sich ein gewisser Erfolg auch hier eingestellt hat.
      Die Verbindung zu Harry Potter erschließt sich mir jetzt auch auf Anhieb nicht wirklich.

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      1. Danke für diesen Rückblick.
        Vieles von dem was Engor schreibt kann ich unterstreichen. Was ich noch herausstellen würde, ist die andere Rolle Beorns im Vergleich zu Asleif. Der Blender ist ein Plünderfahrer. Ihm schließen sich Menschen aus ganz anderen Gründen an. Und diese erwarten nun mal Beute. Wenn es die nicht gibt, ist die Moral schnell im Keller. Tatsächlich spielt diese Söldnermentalität ja sogar eine entscheidende Rolle als Beorn überlegt Norburg im letzten Band zu umgehen.

        Ich gehöre zu den Verächtern der Zidaine Saga. Der Prolog ist aus meiner Sicht immer noch ein Grund die Reihe nicht bedenkenlos zu empfehlen. Die Tragik der Handlung lenkt von allem anderen ab und legt den Fokus auf Dinge, die ich nicht in einem Abenteuerroman, oder in meinem Fall überhaupt einem Roman, lesen möchte.

        Wirtschaftlich war man immerhin so erfolgreich, dass alle 12 Romane erschienen. Das war am Anfang keineswegs klar. Also zumindest aus Verlagssicht erfolgreich.

        Wer hier ständig von Längen spricht hat zumindest sehr andere Vorstellungen von Längen als ich. Da gibt es ganz andere Werke, die wirkliche Längen haben.

        Mit der Kritik mancher DSA-Fanatiker bin ich intellektuell überfordert. Ich verstehe sie einfach nicht. Ich habe schon mal gelesen, dass ein Leser den Roman zum Schund erklärte, weil irgendeine unwichtige Reisebegegnung aus dem Abenteuer fehlte. Andere scheinen zu beklagen, dass die Figuren mehr sind als nur Abziehbilder mit Spielwerten oder schlimmstenfalls sogar die DSA Regeln nicht immer 100% korrekt benutzt werden. Und wenn jemand sagt, ich finde die Romane miserabel, habe aber trotzdem alle gelesen, dann bin ich ehrlich ratlos.

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