Lohnt sich die „Ära des goldenen Kaisers“?

Vorbemerkung: Diese Woche steht auch in meinem Blog ganz unter dem Zeichen der Crowdfundings, hat doch nach dem Start von Die Grüne Ebene durch den Uhrwerk Verlag nun auch Ulisses sein neues Crowdfunding begonnen. Die Ära des goldenen Kaisers stellt dabei einen neuen Ansatz in der Produktpalette dar, handelt es sich doch um einen Testballon für sogenannte Epochenbände, d.h. im Mittelpunkt steht nicht die aktuelle Spielwelt, sondern hier soll eine bereits vergangene Epoche wieder spielbar gestaltet werden. Allerdings ist der Rückgriff gar nicht allzu weit getätigt worden, da dieser erste Aufschlag die Hal-Zeit thematisiert, also einen Zeitabschnitt, der am Beginn der Entwicklung von DSA die historische Basis darstellte. Zusätzlich passt eine solche Idee zu kommenden Jubiläum anlässlich 40 Jahren DSA (die Auslieferung erfolgt ja erst Mitte 2024) Im Folgenden möchte ich wie immer einen kurzen Blick auf die angebotenen Produkte werfen und zuletzt meine eigenen Eindrücke hinzufügen.

Was ist drin?

Den Kern des Crowdfundings stellen zwei Bände dar, die sich in ihrer Machart an den aktuellen Regionalspielhilfen orientieren sollen. Der titelgebende Ära des goldenen Kaisers (128 Seiten) soll als regelfreier Epochenband einen Überblick über die Zeit Hals gewähren, mit dem Fokus auf die Jahre 993-1010 BF (u.a. mit einem groben Überblick über den ganzen Kontinent zu dieser Zeit). Einige Settings werden hervorgehoben (u.a. mit Stadtbeschreibungen von Gareth, Tuzak und Ysilia), ebenso gibt es einen Geschichtsüberblick (mit sich wandelnden politischen Karten), ein umfangreiches NSC-Kapitel und Anmerkungen zu Kultur, Handel und Wissenschaft.  

Mysterien der goldenen Kaiserzeit ist als Spielleitungsband angedacht und enthält dementsprechend auf 96 Seiten ein Abenteuer und zusätzlich eine Reihe von Mysterien, mit denen eine Spielleitung genügend Informationen für eigene Ideen erhalten soll, u.a. in Form von Abenteuervorschlägen und Spielleitertipps zu Schurken. Das Abenteuer trägt den Titel Der Preis der Freiheit.

Als eigenen Abenteuerband wird es eine neue Version von Die Verschwörung von Gareth (von Dominic Hladek) geben, in dessen Originalversion damals quasi der gesamte Hochadel Aventuriens seinen ersten Auftritt feiern sollte. Wie zuvor auch, sollen sowohl das Turnier als auch ein Intrigenplot spielbar sein. Mit über 100 Seiten wird der Umfang des Klassikers dabei deutlich übertroffen.

Auch diese Produktpalette wird einen narrativen Band enthalten. Das Heldenbrevier der Ära des goldenen Kaisers (160 Seiten) stellt dabei eine ausgesprochen ungewöhnliche Protagonistin in den Mittelpunkt (zumindest aus heutiger Sicht), denn es handelt sich um Lutisana von Perricum persönlich.  

Alle Bonusziele werden gesammelt in dem Kompendium der goldenen Kaiserzeit. Dabei wird es sich um eine Mischung aus Spielhilfen, Abenteuerszenarien, einem Soloabenteuer  und Kurzgeschichten handeln. Aus einem Einzelpreis von 45 Euro antizipiere ich, dass Ulisses eine ganze Reihe von Bonuszielen eingeplant hat.

Außerdem gibt es auch eine Reihe weiterer Zusatzprodukte, die man aus vielen Ulisses-Crowdfundings bzw. Regionalspielhilfen kennt. Dazu gehören ein Meisterset Die Verschwörung von Gareth mit viel Spielleitungsmaterial, diverse Acrylmarkersets, ein Landkartenset, ein Sphärenklang-Soundtrack, ein Notizbuch, eine Aufbewahrungs-Box und eine Hal-Miniatur.  

Angekündigt wurde von Chefredakteur Niko Hoch zudem noch, dass es im Laufe des Crowdfundings noch ein weiteres, limitiertes Produkt geben wird, von dem aber noch nicht offenbart wurde, worum es sich handeln soll.

Preisgestaltung

Wie immer bei Ulisses fällt das Gesamtpaket ziemlich üppig aus, was allerdings – u.a. wegen der Vollfarbigkeit – seinen Preis hat. Der Kernband allein kostet 40 Euro, die drei zentralen Bände in der Kombi 110 Euro, Komplettpakete sind für 230 bis 330 Euro erhältlich bzw. 125 Euro in einer rein digitalen Variante.    

Mein Eindruck

Ich muss an dieser Stelle absolut zugeben, dass ich den Blick des Nostalgikers definitiv nicht abstreifen kann. Die Hal-Zeit ist für mich eine deutliche Reminiszenz an meine Jugend, in der ich meine ersten Schritte in Aventurien unternommen habe und damit verbinden sich bei mir sehr viele Erinnerungen, auch an einige ikonische Ereignisse, z.B. einer Teilnahme am Donnersturmrennen oder an „Die Attentäter“, das sehr mit der Person des Kaisers selbst verbunden ist. Aventurien ist damals für mich noch ein deutlich mystischerer Kontinent als heutzutage gewesen, einfach weil die Beschreibungsdichte noch deutlich geringer war und vieles somit noch weniger erwartbar oder schlicht neu war.

Ich kann umgekehrt auch die durchaus schon im Vorfeld vorhandene Kritik verstehen, dass es sich auch hier um ein Produkt handelt, das eindeutig in die Vergangenheit gerichtet ist und das eben nicht dazu geeignet ist, das aktuelle Aventurien und dessen Metaplot weiterzuspinnen. Hier erkenne ich einen klaren Auftrag an die Redaktion, dafür zu sorgen, dass trotz des Crowdfundings auch an dieser Stelle im kommenden Jahr weiterer Fortschritt sichtbar ist, z.B. in Form von neuen Regionalspielhilfen. Trotzdem sehe ich hier viel Potential für spannende Abenteuer, gerade wenn es gelingen sollte, neue Facetten der damaligen Ereignisse aufzuzeigen. Daher bin ich sehr gespannt, wie und ob es gelingen wird, damit umzugehen, dass der Ausgang vieler Ereignisse bereits bekannt bzw. gesetzt ist und man trotzdem Herausforderungen für die Spieler*innen schaffen muss. Es gibt aber mit der hervorragenden Die Dunklen Zeiten-Box ein Beispiel dafür, wie man eine andere DSA-Zeitepoche sehr gut in Szene setzen kann. Warum sollte das nicht auch hier gelingen?

Zudem muss Ulisses diesmal mit einer gewissen Hypothek an den Start gehen, weil das letzte Crowdfunding Die Gunst der Göttin im Gesamtergebnis eine ziemliche Enttäuschung gewesen ist (nicht nur nach meiner Ansicht). Hier erwarte ich, dass diesmal von Beginn an alles dafür getan wird, derartige formale und inhaltliche Mängel zu vermeiden (hier hoffe ich darauf, dass sich eher an der Qualität von Die Winterwacht orientiert wird, die zumindest in den Vorab-PDF einen wirklich guten Eindruck erweckt). Zumindest scheint der vergleichsweise etwas zögerliche Start der Finanzierungsphase ein Indiz in diese Richtung zu sein. Ich bin allerdings durchaus optimistisch, dass aus den Fehlern von Die Gunst der Göttin gelernt wurde, gerade dieses neue Thema schreit für mich förmlich danach, viel Herzblut zu investieren, immerhin dürften viele Unterstützer*innen mit ähnlich viel nostalgischer Erwartung wie ich herangehen, was eine klare Verpflichtung mit sich bringt.

Inhaltlich bin ich sehr gespannt auf die Bände. Der Hauptband bietet hoffentlich weit mehr als nur einen historischen Überblick, immerhin soll das historische Setting ja auch spielbar sein. Im Stream klangen einige Aspekte in dieser Hinsicht durchaus spannend, z.B. in der Idee von solchen Schurken, die eben damals gesetzt waren und deren Schicksal schon festgeschrieben ist und solchen, die neu gestaltet werden und somit auch als Gegner einsetzbar sind, die man konkret bekämpfen und ausschalten kann. Bei dem Mysterienband sollte zudem darauf geachtet werden, neue oder bislang unbekannte Plotfäden auszulegen, um nicht nur auf bekannten Pfaden wandeln zu können.

Für mich sind Abenteuer natürlich immer ein besonderer Reizfaktor. Über das neue Abenteuer Der Preis der Freiheit ist derzeit kaum etwas bekannt, im Stream klang es aber so, als würde ein sehr einschneidendes militärisches Ereignis der Halzeit bzw. dessen Vorgeschichte erneut aufgegriffen werden, was mich sehr freuen würde. Die Verschwörung von Gareth in einer enorm erweiterten Version kann sicher auch spannend werden, es muss nur eben – wie angesprochen – gelingen, neue Impulse zu setzen, die über die bislang bekannten Ereignisse hinausgehen. Eine Wundertüte ist zuletzt das Kompendium der goldenen Kaiserzeit, einige der Bonusziele klingen natürlich vielversprechend, wie z.B. ein Solo von Sebastian Thurau (hier hoffe ich auf mehr als einen 16-Seiter) oder eine Beschreibung der Bannakademie von Ysilia. Uneingeschränkt freue ich mich auf das Lutisana-Heldenbrevier, immerhin steht dort eine der schillerndsten Figuren von DSA im Mittelpunkt, die hier vielleicht auch bislang eher unbekannte Seiten von sich zeigen kann.

Generell fällt sonst auf, dass mit „nur“ 5 Printbänden die Produktpalette diesmal vergleichsweise reduzierter gestaltet ist, z.B. gibt es keine Vademecum-Bände und ebenso wurde auf einen Regelband verzichtet. Das kann man bedauern, vielleicht stellt es aber auch eine durchaus angemessene Konzentration auf das Wesentliche dar und sorgt zusätzlich dazu, dass nicht zu viele personelle Ressourcen auf das Projekt verwendet werden.       

Im begleitenden Stream zum Crowdfunding wurden auch schon folgende Produkte in Aussicht gestellt, die an das Crowdfunding anschließen sollen. Was mich persönlich wenig begeistert sind allerdings vage Ankündigungen eines limitierten Produktes im Laufe des Crowdfundings, das sind Marketing-Aktionen, die ein gutgemachtes Crowdfunding für mich nicht nötig haben sollte, überzeugen sollte vor allem die Produktqualität, nicht spektakuläre Ankündigungen.

15 Kommentare

  1. Ich freue mich auch schon sehr auf dieses Crowdfunding – das erste seit Havena, auf das ich wirklich Lust habe (auch da gab es ja eine starken Connect zum DSA der 80er – unserer Jugend). Ich freue mich auf das Schwelgen in den „guten alten Zeiten“

    Es wird zwar nirgendwo explizit gesagt, aber die Auslieferung der Goldenen Ära fällt natürlich in das Frühjahr 2024 – also genau zum 40. Jubiläum. Das finde ich sehr würdig.

    Klar, dieses CF weist in die Vergangenheit, nicht in die Zukunft. Das empfinde ich aber nicht als schlimm, denn die ursprüngliche Konzeption der CF war ja eh, eher Randthemen zu bedienen (WfV, Cthulhu, etc.) und nicht Hauptthemen. Daher finde ich die CF zum Thorwal und Bornland dieser Strategie widersprechend. In genau diesen Hauptwerken (und nicht den exotischeren CFs) müsste man m.E. stärker den Metaplot und die lebendige Geschichte weiter treiben (da war ich mit dem groß angekündigten Metaplotsprung bei der Khom-Spielhilfe dann doch eher enttäuscht).

    Das Konzept der Epochen“boxen“ soll ja weiter ausgebaut werden, wenn dieses Cowdfunding erfolgreich wird (wovon ich ausgehe). Das finde ich auch sehr spannend. die Dunklen Zeiten waren wirklich toll! Auf einer Dreieichcon vor vielleicht 10 Jahren (als die DZ erschienen) wurde eine Box zum 10. Zeitalter angekündigt (Hochelfen, Pyrdacor, Zze Tha, etc.). Das hat mich damals schon begeistert. Ich würde mich sehr freuen, wenn diese dann noch irgendwann erscheinen würde.

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  2. Ich sehe die konzeptionelle Ausgestaltung sehr kritisch. Und zwar aus zwei Gründen:

    Erster Grund: Kanon. Insbesondere der Vergleich mit der Dunkle-Zeiten-Box hinkt sehr. Diese Box war vor allem deshalb so gut, weil sie eine sehr breite Zeitepoche zur Verfügung hatte, die bis dato nicht mit Abenteuern gefüllt war. Zwischen der Dunklen Zeit und den ersten DSA-Abenteuern (Hal-Zeit) liegen fast zwei Jahrtausende. Genug Zeit, um zu erklären, warum das, was am Spieltisch passiert, keine Auswirkungen auf diese oder jene spätere Setzung hat. Der sehr wenige Kanon, der existierte, war also noch völlig frei ausgestaltbar. Das ist in der Hal-Zeit überhaupt nicht der Fall. Entsprechend muss die Freiheit der Helden hier viel stärker eingeschränkt werden. Im Gegensatz zum aktuellen Metaplot wird es sogar noch komplizierter, da sich an die Hal-Zeit hunderte Abenteuer kurz- bis mittelfristig anschließen, deren Setzungen nicht tangiert werden dürfen.

    Zweiter Grund: Regelsystem. Wenn eine Gruppe diesen Epochenband spielen will, muss sie entweder neue Helden erstellen oder eine Zeitreise machen. (Letzteres ist in Abenteuer zwar theoretisch unter Satinavfreveln möglich, aber es scheint kein Abenteuer beizuliegen, das das umsetzt). In DSA5 Helden zu erstellen dauert sehr lang, die Spiele hängen meist an ihren bisherigen Helden, und es wird nicht sehr viel passendes Abenteuermaterial für die neue alte Zeit geben. Außer den vielen Abenteuern, die es bereits aus den DSA1-Zeiten gibt. Diese sind aber nach DSA1 geschrieben! Es wäre also viel passender gewesen, das Material des Crowdfundings daran anzuschließen und auf DSA1 zu münzen – immerhin hat das Crowdfunding ja auch einen starken Nostalgie-Vibe. Und siehe da, da gibt es sogar schon ein passendes Retro-Produkt, das die perfekte Ergänzung wäre: die Kaiser-Retro-Box. Dort fehlt gerade die Gesamtübersicht über die Zeit und ihrer Akteure, die hier geliefert wird! Das hätte alles viel organischer zusammengepasst.

    Insgesamt glaube ich nicht, dass viele Spielrunden die Inhalte dieser Box tatsächlich verwenden werden.

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    1. Was den Vergleich mit den Dunklen Zeiten angeht finde ich es schwer, das final zu bewerten, solange man halt nicht den Inhalt kennt. Wie schon im Artikel beschrieben halte ich das für den zentralen Auftrag an die Macher, dass sie versuchen muss, in diese Zeitepoche neue Herausforderungen zu bringen.
      Was den Regelaspekt angeht, muss ich sagen, dass ich deinen Punkt durchaus sehe, dass sich DSA1 angeboten hätte. Aber letztlich mutmaße ich auch, dass die heutigen Autor*innen einfach einen völlig anderen Stil in den Konstruktion von Abenteuern fahren und dies jetzt auf die Epoche übertragen wollen. Was das Anbieten von richtigen Hintergrundgeschichten angeht, bieten sich die neueren Editionen einfach mehr an als das oft sehr statische und ortsgebundene DSA1. Uneingeschränkt zustimmen würde ich aber in dem Aspekt, dass letztlich zwei größere Abenteuer plus mutmaßlich ein paar Kurzabenteuer in Kompendium keine wahnsinnig breite Basis sind. Somit sehe ich ein wenig dass Dilemma, dass weitere Abenteuer in Zukunft an den Erfolg des Crowdfundings gebunden sind. Wenn es weiter eher schleppend läuft, glaube ich nicht an allzu viele Folgeprodukte. Aber umgekehrt bräuchte es eben solcher bereits jetzt erkennbarer Folgeprodukte, um noch mehr Leute vomm Einstieg zu überzeugen.

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  3. Da ich erst mit DSA5 richtig in DSA eingestiegen bin, fühle ich mich mit dem neuesten CF (erneut) nicht angesprochen.

    Weder WdV noch Rahjas Gunst konnten mich in der Vergangenheit zur finanziellen Unterstützung animieren. Schade!
    Dabei würde ich so gerne ein CF unterstützen, dass die RSH voranbringt.

    Nach der Ankündigung zur Hal-Zeit dachte ich mir nur: „Warum? Ich habe DSA nicht in den 80er Jahren begonnen. Die ganzen Andeutungen und die ganze Nostalgie-Schiene für die betagteren Spieler gehen völlig an mir vorbei. Warum wird das aktuelle DSA, DSA5, nicht gepusht?“
    Oder bedient der Verlag lieber die DSA1-4 Fans, weil die mehr Geld aufs CF werfen? Wenn ich die Unterstützerzahlen und den Betrag ansehe, liefen DSA-CF auch schon besser…
    Und daneben sehe ich das GRÜNE EBENE CF und frage mich, warum so etwas mit Dragonbane Regeln daherkommt und nicht mit DSA5-Regeln… wie gesagt, wems gefällt. Aber bittebitte wieder mehr RSH und aktuellen Metaplot statt diese Nostalgie-Reiterei… das bringt auch nicht neue DSA-Interessierte.

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    1. Ich weiß jetzt nicht, ob mich das Crowdfunding anspricht, weil ich zu den „betagten Spielern“ gehöre (zumindest fühl ich mich noch nicht so), aber wie schon gesagt kann ich da einen gewissen Nostalgiefaktor bei mir nicht leugnen. Trotzdem denke ich, dass es „den DSA-Spieler“ eh nicht gibt, in den Vorlieben sind wir da sicherlich eher eine heterogene Gruppe und du wirst nur wenige Sachen finden, in deren Zustimmung/Ablehnung sich alle einige sind.
      Was das „aktuelle“ DSA angeht würde ich das insofern aber etwas einschränken, dass ich derzeit nicht das Gefühl habe, dass es da zu wenig Nachschub gibt. Ich gebe fast jede Woche Rezensionen raus, der Output ist da und das wird auch offenbar so weitergehen. So wie ich das verstanden habe, wird ja derzeit die letzte RSH zum Bornland ausgeliefert und mit den Echsensümpfen ist die nächste schon in Arbeit.
      „Die Grüne Ebene“ würde ich so fern davon abtrennen, als dass da mit Uhrwerk schlicht ein anderer Verlag mit anderen Zielen dahintersteckt und da scheint mir die Idee dahinterzustecken, eine bereits zuvor erworbene Lizenz mit dem populären DSA etwas zu pushen. Ob das taktisch die richtige Entscheidung war, wird sich zeigen.

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  4. Den KS für das deutsche Dragonbane mit dem Travingen Band habe ich sofort unterstützt. Die Ära des goldenen Kaisers? Das wird mich noch 18 Tage beschäftigen, bevor ich mir denke, nee…. muss ich nicht haben, oder doch?

    Als Spieler der ersten Stunde geht es mir nicht um den Nostalgie Faktor, sondern vielmehr, ob es sich um ein gutes Crowdfunding handelt. Aber sowieso, Crowdfunding? Wieso braucht Ulisses ein Crowdfunding? Zumal dieses einen gesalzenen Preis hat – 230 Tacken für die gedruckten Produkte? Und nochmal 100 für den anderen Schnick Schnack?? Nach dem WdV Desaster war die Freigabe der Lizenzen die erste gute Nachricht aus dem Verlag. Kostet ihn gar nichts, profitiert ausschließlich davon und glättet einige Wogen. Aber um wirklich das annus horribile 2023 vergessen zu machen, müsste das CF wirklich von hervorragender Qualität sein. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit dafür?

    Vielen Dank für den Artikel, der gerade im Abschluss darauf hindeutet, dass mal wieder rumgemurkst werden wird. Und Danke, dass Du mir so geholfen hast, wahrscheinlich eine Menge Geld zu sparen.

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    1. Ich glaube, man muss sich damit abfinden dass en CF im Jahr 2023 für einen etablierten Verlag eine glorifizierte Vorbestellaktion ist und kein „wir machen das möglich“. Das kann man jetzt finden, wie man möchte, aber es wird mehr und mehr zur Realität. Seit ich das getan habe fristriert es mich auch erheblich weniger, dass jedes zweite Produkt für DSA ein CF ist.

      Zumindest das Winterwacht-CF, das auf das Rahja CF folgte, ist eine erheblich bessere Nummer. Ich fand die Bände durchweg sinnvoll strukturiert, gut geschrieben, den Metaplot solide weitererzählt und sehr wenig Seiten geschunden. Wenn das der Standard für CFs in Zukunft ist, dann wird auch die goldene Kaiserzeit sicher eine gute Sache.

      Die Rahja scheint mir auch dahingehend ein Ausreißer nach unten und ein Griff ins Klo gewesen zu sein, dass da von vorne bis hinten so vieles nicht stimmte. Eigentliches Herzstück war die Kampagne, weil Kampagnen im CF aber nicht laufen hat man den Ergänzungsband zum Herzstück gemacht, weil der aber niemand weiß, was in einem Q-Band zu einer Kampagne und „so Rahja allgemein“ dreinstehen soll, war der Band voller Plattitüden und Seitenschinderei, die eigentlich kein Mensch braucht und dann wurden sich Stretchgoals dazu überlerlegt, nach einem Cargo-Cult Schema von wegen „die Leute mögen Ingamebände, also machen wir das noch“, ohne sich zu überlegen, ob ein Ingameband zu diesem Thema überhaupt Sinn ergibt. Und dann kamen noch die Krankheitsengpässe dazu. Das ganze war einfach eine Shitshow von vorne bis hinten,alle backer sind arme Schweine.

      All diese konzeptionellen Schwierigkeiten hat die Kaiserzeit ja nicht, weswegen ich da guten Mutes bin. Da tut es mir etwas leid für Ulisses, dass es so schleppend anläuft.

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  5. Vater der Fluten war ein kleiner Hal-Band; ich finde ihn gut, u.a. zeigte er auch zusammen mit Draknesang 2 das in der Hal-Zeit noch viel Platz für „neue“ Geschichten gibt.
    Ich möchte daran erinner das die Bannakademie Ysilia bereits im Q10 (2012) beschrieben wurde.
    Das die eigne Spielwelt abweichend verlaufen kann, nun es gibt immer ein „offizielles“ Aventurien und das der Spieler; darauf kann ein Hintergrundband keine Rücksicht nehmen – da die Ereignisse (u.a. Verschwörung, Donnersturm-Rennen) fest in der Geschichte verankert sind, oder manches (Brunnenvergiftung zu Havena?) vielleicht nie passiert ist.
    Gruß Zakkarus – neugierig wäre ich auf so einen Band schon …

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    1. Nicht nur ihn. 🙂 Neben Anton Weste, Eevie und Mhàire wurde im Kommentarbereich auch Uli Lindner bestätigt. Mehr DSA-Kompetenz für einen Band geht fast nicht mehr… 🙂

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      1. Da sprichst Du etwas ganz wichtiges an. Auch bei diesem CF ist das wieder ersichtlich. Ein 20 Euro Meisterset für ein Abenteuer für 40 Euro, das gehört ja schließlich nicht zusammen, und auch das Kompendium für 45 Euro ist ein schlechter Witz. Wenn Ulisses meint, das der Verbraucher nun auch noch für das Risiko im Vorfeld aufkommen muss, falls das Kompendium durch zahlreiche Stretch Goals etwas dicker werde sollte, können sie das Dinge (bzw. das CF an sich) behalten.

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  6. @Nottel:
    Schreibt er auch mit?
    Treiben sich in Travingen auch Praioten herum? 😉
    Von mir aus kann sich die ganze ehem. DSA4-Redax zusammentun mit der gesamten erweiterten Autorenschaft, aber bitte nicht bei solch einem Band einer kleinen Region. Dann lieber etwas Episches! :-)))

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