Alles neu macht die ELF?

Vorbemerkung: Nachdem die Roadmap vor einigen Monaten relativ weitreichende Publikationsankündigungen bis weit in das kommende Jahr hinein brachte, hatte ich von den Infopanels, die im Kontext der RatCon gestreamt wurden, vergleichsweise wenig wirklich Neues erwartet. Tatsächlich bestand die aufsehenserregendste Neuigkeit auch gar nicht in einer Publikationsankündigung, sondern betraf eher den Bereich, wie zukünftig DSA publiziert wurde. Konkret kündigte Ulisses-Chef Markus Plötz mit der ELF eine neue Lizenzierungsform an, die ab Ende des Jahres zur Verfügung stehen soll.

Was ist die ELF?

Die Abkürzung steht für Extended License for Friends. Konkret soll sie bedeuten, dass Lizenznehmer damit auf all das zurückgreifen können, an dem Ulisses uneingeschränkte Rechte besitzt, was natürlich unter anderem auf DSA zutrifft. Die Lizenz selbst klingt von den bisher verlauteten Konditionen her völlig unkompliziert, indem man für eigene PDF oder Printprodukte für die Lizenznahme selbst nichts abtreten muss, lediglich im Falle eines Crowdfundings sind es 10%. Man ist – anders als im Scriptorium – nicht auf Ulisses-Kaufkanäle reduziert, sondern kann auch andere Möglichkeiten nutzen. Nutzen kann diese Lizenz offenbar jeder – also theoretisch nicht nur Verlage, sondern auch Einzelpersonen, sie muss lediglich unterschrieben an Ulisses versendet werden und laut den Erklärungen auf der RatCon sollen dann wirklich nur absolute Sonderfälle abgelehnt werden, z.B. wenn sich jemand außerhalb des normalen Rechtsrahmens bewegen will. Da die Resultate, die unter der ELF entstehen werden, nicht kanonisch sind, soll es auch keine Endabnahme durch Ulisses geben.  Eine Vorgabe ist allerdings, dass das Angebot kommerziell sein muss, eine pay what you want-Variante wie im Scriptorium Aventuris ist nicht zulässig.

Was das alles konkret bedeutet und wie reizvoll das wirklich ist, lässt sich derzeit seriös noch nicht sagen, immerhin fehlt noch die Veröffentlichung der endgültigen Lizenzbedingungen. Generell sind aus meiner Sicht noch viele Fragen offen, die ich laienhaft noch nicht ganz nachvollziehen kann, vor allem, wie Veröffentlichungen genau geschehen sollen, z.B. in der Frage inwieweit auch die Verlagsverkaufskanäle genutzt werden können bzw. müssen, wie dort Beteiligungsprozesse von Ulisses aussehen etc. Zudem muss sicherlich auch noch eine klare Übersicht erstellt werden, woran Ulisses exakt Rechte trägt, denn dies scheint sich ja im Fall von DSA nicht auf alle Inhalte zu erstrecken, wie in den vergangenen Jahren immer wieder kommuniziert wurde, immerhin können derzeit immer noch Lücken festgestellt werden in der Reihe der alten DSA-Sachen, die von Ulisses verkauft werden können und die schwierige Rechtslage wird ja auch oft betont, insbesondere bei Bänden, bei denen viele Autor*innen mitgearbeitet haben und bei denen die Urheberschaft einzelner Textpassagen 1-3 Jahrzehnte später schwer zu ermitteln ist.

Derzeitige Perspektiven

DSA kann ja ausgesprochen weit gefasst werden, beinhaltet das Spiel doch nicht nur verschiedene Regeleditionen, sondern auch mehrere Kontinente. Bislang klar benannt wurden neben Aventurien noch Myranor und Uthuria. Tharun und das Riesland scheinen bislang in der Rechtesituation noch nicht klar definiert zu sein. Aus meiner Sicht ist die Freigabe von Aventurien die größte Überraschung, bisher war es ja so, dass Ulisses nur Lizenzen für andere Kontinente, konkret Myranor und Tharun (und nur kurz zwischenzeitlich auch Uthuria an Prometheus Spiele), abgegeben hat. Hier liegt aber nun der Kernunterschied, indem auch Aventurien inbegriffen ist, was wohl dadurch ermöglicht wird, dass die Produkte keinen kanonischen Status erhalten, dementsprechend tangieren sie auch nicht den offiziellen Metaplot bzw. ist es sogar ausdrücklich möglich, von diesem abzuweichen und Alternativen zu entwerfen.

Da in den kommenden Monaten nach und nach auch die Wege-Bände neu veröffentlicht werden, stehen auf der Regelebene derzeit DSA1, DSA4 und DSA5 als Kaufvarianten zu Verfügung, womit man regeltechnisch viele Optionen hat, ob man sich an einer Variante orientieren will. Ebenso werden anscheinend die lange vergriffenen Myranor-Grundlagen demnächst wohl wieder erhältlich sein (eine entsprechende Sondervereinbarung mit dem Uhrwerk Verlag wurde erwähnt).   

Uhrwerk als erster Nutzer

Schon auf der RatCon wurde ein erster Nutzer direkt angekündigt und dabei handelt es sich erfreulicherweise um einen alten Bekannten mit ganz viel entsprechender Expertise: Der Uhrwerk Verlag wird sich erneut im Bereich DSA engagieren und natürlich fällt den meisten dabei sofort Myranor ein, das über lange Jahre von Uhrwerk betreut wurde und dabei auch in der Kritik überzeugend konnte.

Allerdings scheinen die Pläne tiefgehender zu sein, indem offenbar auch Aventurien im Fokus von Uhrwerk liegt. So bestätigte Patric Götz, dass man plane, DSA1-Abenteuer von Moritz Mehlem schreiben zu lassen, der ja eine bekannte oldschool-Expertise hat.

In einem Stream von Orkenspalter TV zeigten sich auch Mhaire Stritter und Nico Mendrek sehr offen für neue gemeinsame Pläne mit dem Uhrwerk Verlag. Konkret als Möglichkeit angesprochen wurde dabei eine Fortsetzung des Pardona-Solos Legatin des Bösen. Auch hier scheint Aventurien ein Thema zu sein, wurde doch im Stream mehrfach die Option auf ein „B-venturien“ angesprochen, also eine alternative Variante von Aventurien, in dem mit variablen Ereignisabläufen gearbeitet wird.

Zudem hat Patric Götz bestätigt, dass er mit anderen ehemaligen Autor*innen, die an Myranor mitgeschrieben haben, gesprochen hat. Konkret wurde dabei Altmeister Thomas Römer erwähnt, aber auch die Macher der Memoria Myrana, die die anderen derischen Kontinente jahrelang in unermüdlicher Arbeit auf Fanbasis am Leben gehalten haben, haben sich anscheinend aufgeschlossen gezeigt.  Auch ein neues Regelwerk erscheint möglich, auch hierzu hat Patric Götz sich bereits vorhandenes Material zusenden lassen, das vor der damaligen Lizenzrückgabe bereits entstanden ist, als eine Myranor 5-Umsetzung schon angekündigt war (sogar mit einem existierenden Cover).   

Wie Kai Frerich in einem seiner Streams von Vier Helden und ein Schelm ankündigte, wird auch Werner Fuchs wohl von seiner bisherigen Abmachung mit Ulisses zur ELF wechseln und bei Fanpro weitere nicht-kanonische Romane veröffentlichen, auch hier scheint eine Kooperation mit den Orkenspaltern denkbar, zumindest erwähnten diese auch eine mögliche Fortsetzung ihrer Pardona-Romanreihe.  

Mein Eindruck

Wie oben schon angesprochen kann es hier nur um einen ersten Eindruck gehen, solange die ELF nur eine reine Ankündigung ist und die finale und rechtswirksame Version noch nicht einsehbar ist. Alleine von dem Gesagten her klingt es natürlich ausgesprochen interessant, auch weil zumindest am Anfang scheinbar keine finanziellen Hürden für Lizenznehmer zu stehen scheinen. Die Absicht von Ulisses scheint ja eher in einer Verbreiterung des Angebots zu liegen bzw. in der Aktivierung zusätzlicher Spieler*innen. Inwieweit das aufgeht, wird natürlich erst die Zukunft zeigen, aber den Ansatz von mehr Präsenz kann ich absolut nachvollziehen und würde ich natürlich für ein derart verbindendes und großartiges Hobby wie DSA wünschen.

Die Frage ist z.B., wie reizvoll eine solche Lizenz für Einzelpersonen ist, die den finanziellen Aufwand für ihre Produkte ja erstmal selbst stemmen müssten, was einerseits in der kreativen Arbeit liegt, aber auch in der Frage, inwieweit man Layout oder grafische Ausgestaltung so leisten kann, dass man diese auch im kommerziellen Sinne vorzeigen kann. Persönlich stelle ich mir an dieser Stelle auch die Frage, wie  es hier genau mit KI-Erzeugnissen verfahren werden kann, vor allem was Illustrationen betrifft. Hinzu kommen ja noch Vermarktungsaspekte (Wie erfahren potentielle Kund*innen von meinem Produkt und wie überzeugt man sie, in etwas zu investieren, was nicht von offizieller Seite kommt? Wie finde ich passende Verkaufsplattformen? Was müsste man alles berücksichtigen, wenn man sogar ein Printprodukt plant, für das man in eine deutlich intensivere monetäre Vorleistung gehen müsste?).

Konkreter erscheinen mir hier Verlage angesprochen zu sein, die über eine entsprechende Infrastruktur und das benötigte Know-how bereits verfügen. Das muss ja nicht nur den Uhrwerk Verlag betreffen, es gibt ja auch eine Reihe von Kleinverlagen, für die DSA möglicherweise sehr attraktiv sein kann. Die Einbindung von Uhrwerk bereits im Vorfeld erscheint auf jeden Fall ein kluger Schachzug, wirkt es doch quasi wie ein Versprechen, dass diese Lizenz auch direkt genutzt werden wird. Zwar scheinen mir viele der oben genannten Denkansätze wirklich noch in einem sehr theoretischen Status zu sein (wie sollte es in der Kürze der Zeit auch anders sein?) und im Orkenspalter-Stream  wirkte vieles eher noch wie in einem Brainstorming, trotzdem scheint es nach meinem Eindruck fest ausgemacht, dass da etwas passieren wird. Dabei auf einen bewährten Partner zurückzugreifen ist zusätzlich sicher ebenfalls eine vertrauensschaffende Maßnahme.

Konkret schließt sich dabei auch endlich ein seit Jahres unbefriedigend gelöstes Thema, indem Myranor nun endlich wieder eine realistische Zukunft hat. Die Lizenzrücknahme hat sich im Rückblick als sehr ungünstig erwiesen, indem eine funktionierende Produktreihe über Jahre hinweg verschwunden ist und die zögerlichen Ankündigungen von Ulisses, die immer vage und vertröstend formuliert waren, nur eindeutiger Anlass zu fortwährender Kritik waren. Jetzt scheint es endlich weiterzugehen und dann auch in den Händen eines Verlags, der dem Großkontinent mehr Priorität einräumen kann als Ulisses, das mit Aventurien anscheinend ausgelastet ist. Hier sehe ich für beide Verlage einen Gewinn, Ulisses ist den Schwebezustand los und Uhrwerk kann wieder an etwas arbeiten, was sie gerne und gut machen. Den nichtkanonischen Status von ELF-Produkten sehe ich an dieser Stelle auch weniger problematisch, da Myranor seit jeher ohne Metaplot existiert.  

Was ich umgekehrt aber auch immer mit etwas Sorge betrachte, ist dass hier natürlich auch ein Impuls gegeben wird, auch die Fanszene in einen kommerziellen Kontext zu setzen, indem Anreize geschaffen werden sollen, die eigenen Sachen zu monetarisieren. Hier bin ich gespannt, wie und ob das angenommen wird. Generell denke ich schon, dass nichtkommerzielle Fanarbeit ein immens wichtiger Bestandteil von DSA ist und es gerade auch ein Vorteil sein kann, wenn man Projekte angeht, einfach nur, weil man Spaß daran hat und diesen mit anderen teilen will. Grundsätzlich befürchte ich zwar nicht, dass das komplett wegfallen wird, unter Umständen könnte es da aber schon Umschichtungen geben, je nachdem, wer diesen Weg gehen möchte.

Zuletzt ist für mich als Blogger natürlich interessant, was das für die Menge an Publikationen bedeutet, ob da wirklich ein signifikant höherer Output an DSA-Publikationen entsteht. Auch solche Projekte würde ich selbstverständlich gerne in Artikeln und Rezensionen begleiten, je nach Masse müsste ich dann aber vielleicht auch mehr differenzieren, was für mich relevant/machbar zu sein scheint.      

20 Kommentare

  1. Grundsätzlich begrüße ich diesen Schritt, insbesondere im Hinblick auf Myranor ist das für mich ein großer Gewinn. Und je nachdem wie viele Altmeister für Aventurien ggfs. wieder reaktiviert werden können, sehe ich auch hier großes Potential.

    Dennoch bleibt das Damokles Schwert für mich bestehen, dass Ulisses jederzeit die entsprechenden Lizenzen, m. K. mit Vorlauf von 18 Monaten im Beispiel Myranor, wieder zurück nehmen kann.

    Weitaus schwerwiegender sind allerdings meine Bedenken dahingehend, dass, sollten die Lizenznehmer in dem was sie tun erfolgreich sein, Ulisses (z.B. nach Ablauf einer Frist) die Lizenzvereinbarungen im Einzelfall dahingehend ändern könnte, um selbst einen (größeren) Anteil vom Kuchen einzustreichen.

    Ich bin jedenfalls erst einmal gespannt was Myranor anbelangt und freue mich darüber, dass der Uhrwerk Verlag mit im Boot sitzt.

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    1. @Iaryllan,
      ich glaube, solche Details kann man erst bewerten, wenn es wirklich eine fertige und schriftliche einsehbare Version der ELF gibt. Vieles, was dazu sonst auf dem Panel gesagt wurde, erschien mir noch etwas vage und ist ja derzeit auch leider nicht mehr einsehbar. Im Orkenspalter-Stream merkte man beispielsweise, dass selbst Patric Götz sich bei einigen Sachen nicht ganz sicher war, wie das am Ende funktionieren wird.

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      1. Natürlich kann das niemand von uns abschließend bewerten. Meine Bedenken sind daher auch das Resultat von Nichtwissen, eben weil bisher nichts Genaues nach Außen bekannt gegeben wurde.

        Ich glaube allerdings auch nicht, dass alle Optionen im Hinblick auf mögliche Lizenzgebührenänderungen zwischen zwei Vertragspartnern jemals für die Öffentlichkeit bestimmt sein werden.

        Dort können zukünftig nämlich sicherlich auch Sondervereinbarungen je nach Vertragspartner getroffen werden. Gerade bezüglich Myranor gibt es im Hinblick auf die Nachdrucke älterer Publikationen wohl auch schon welche, zumindest laut Aussage von Herrn Götz.

        Deinen Eindruck was Herrn Götz betrifft teile ich übrigens. Er schwankte im ersten Moment ein wenig zwischen Begeisterung und Überforderung (und im Stream auch an der ein oder anderen Stelle etwas genervt) . Das macht ihn allerdings für mich auch so sympathisch.

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  2. Ich bin sehr gespannt. Myranor ist glaub ich für ulisses unproblematisch. Wie Patrick im Stream betont hat ist es auch total normal dass eine solche Lizenz auch wieder zurück genommen werden kann und dass es eine Übergangszeit von 18 Monaten gibt ein deutlicher Vorteil zu vorher. Überrascht hat mich das ulisses auf Lizenzgebühren stark verzichtet (außer 10% bei crowdfundings). Ob es auch bei Aventurien am Ende für ulisses unproblematisch bleibt finde ich spannend zu beobachten. Mit der elf und Uhrwerk gäbe es ja nun die Möglichkeit, dass einige alte Autoren die sich mit ulisses Überworfen haben wieder schreiben und da kann ich mir durchaus auch Konkurrenzsituationen vorstellen. Also was (als fiktives Beispiel) wenn z.b. Karl-Heinz-Witzko noch leben würde und über Uhrwerk eine Alternative Maraskan Spielhilfe schreiben würde während ulisses selbst irgendwann auch eine rausbringen wollen würde. Klar ist die dann als nicht kanonisch gesetzt und dass ein Argument für das ulisses Produkt. Aber für uns Fans hängt doch was Kanon ist letztlich auch an der Überzeugung und Qualität und ein Karli Maraskan Produkt wäre halt wahrscheinlich für viele stimmiger und bindender als dass was ulisses mit manchmal durchwachsener Qualität dazu abliefern würde. Und ulisses wird mit dem Verkauf im f-Shop natürlich dafür sorgen zu dass darin auch für sie eine entsprechende Gewinnmarge drin ist (das ist ja auch OK für einen Vertriebskanal). Das wird sich aber vermutlich sehr unterschiedlich realisieren. Während also bei einem Fan der sein Buch herausbringt wahrscheinlich ein großer Teil des Verkaufs über den f-Shop läuft wird bei Uhrwerk wahrscheinlich trotzdem ein Großteil der Produkte direkt bei Uhrwerk gekauft werden. Spannend was sich daraus alles entwickelt und ein großer Schritt von ulisses.

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  3. Ich fände es einfach Mal fair wenn man auch einfach Mal sagt was das für ein toller und meines Wissens einzigartiger Schritt von Ulisses war diese Lizenzen für quasi umsonst freizugeben.

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    1. Also ich glaube nicht, dass ich irgendwo in dem Artikel unfair bin oder grundsätzlich negativ eingestellt bin. Meine Herangehensweise ist aber erstmal eine analytische und in dem Kontext gilt es nunmal, unterschiedliche Perspektiven zu beleuchten, was das alles bedeuten könnte und welche Folgen sich ergeben könnten. Im Ganzen gehe ich schon davon aus, dass sich viele Vorteile daraus ergeben und gerade die neuen Perspektiven für Myranor sehe ich uneingeschränkt positiv.

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      1. Ich sehe das nicht als eine Kritik an dich, sondern eher als einen generellen Aufruf.
        Denn auch hier in den Kommentaren findet man ja auch schon wieder Kommentare, die diese Sache rein nur dazu nutzen um gegen Ulisses zu ätzen und das ganze Positive daran ausklammern.
        Etwas was ich auch bei den Orkenspaltern als extrem unangenehm empfunden haben bei ihrem Stream und da war ich scheinbar nicht der Einzige, wie man in den Kommentaren dort liest.
        Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass es für Patric da groß angenehm war anstelle über die eigenen Ideen und die sehr professionelle Perspektive, die er trotzdem durch das ganze Video hielt, zu reden, worum es eigentlich gehen sollte, ständig über noch so eine uralte Kamelle zu reden, die man Ulisses anlasten kann und sich über den eigenen gekränkten Stolz auszulassen.

        Daher ja, das ist imho eine wirklich gute Sache und das ist was, was man feiern sollte und nicht dafür nutzen sollte um wieder seinen eigenen Hass bedienen zu können.

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      2. @Me

        Ja, man merkte, dass bei den Orkenspaltern da ein Stachel offenbar sehr tief sitzt und es wohl ein tiefgehendes Zerwürfnis mit Ulisses gibt. Menschlich kann ich das auch nachvollziehen, dass es dann schwerfällt, da nicht drüber zu reden, wenn man sich nicht gut behandelt gefühlt hat. Aber gerade in dem Stream wurde es etwas überbetont, obwohl es doch für alle Beteiligten um eine sehr erfreuliche Sache ging, da hätte ich mir auch einen Schwerpunkt noch mehr auf das Brainstorming für neue Möglichkeiten gewünscht und etwas weniger den Blick zurück.

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    2. Das ist eben noch nicht abschließend zu beurteilen. Aktuell ist es ja nur eine Ankündigung.

      Aber ja, interessant ist es allemal.

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  4. Mal gucken, was dabei rumkommt. Alte Säcke wie ich erinnern sich vielleicht noch an die Havena-Sachen vom Drachenland-Verlag. Wenn sowas wieder möglich ist und dann auch tatsächlich passiert … Was Myranor betrifft, kann man jetzt über verlorene Jahre jammern oder sich freuen, dass es doch weiter geht.

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  5. Ein kluger Schachzug von Ulisses zur rechten Zeit. In dem für den Verlag bisher mehr als durchwachsenen Jahr 2023 brauchen sie unbedingt wieder positive Schlagzeilen. Das katastrophale wenn nicht gar desaströse Rahja crowdfunding ist nur ein weiterer Meilenstein (manche würden sagen Sargnagel) auf dem langen Weg des Abstiegs von DSA5. Das jetzt der Wege der Helden Band neu aufgelegt wurde, ist für mich ein Offenbarungseid. Die Schlagzahl an Publikationen muss hoch gehalten werden und auch wenn die Gemeinde der DSA spielenden Menschen proportional schon lange nicht mehr die Zahlen der frühen Jahre erreicht, glaube ich nach wie vor noch ein sehr großes Interesse in der RPG Gemeinde an DSA überhaupt besteht.
    Einen Vergleich zu Wizards of the Coast zumindest dämlichen move Ende letzten Jahres (Ankündigung die OGL zu killen) in dessen Gefolge in Reaktion auf die wütenden Proteste der gesamten RPG Community WotC zurück gerudert ist, lässt sich nicht wirklich ziehen.
    Außerdem kostet es sie nichts, außer vielleicht einem etwas angekratzten Ego. Im Gegenteil, es eine win win Situation: gute Nachrichten, eine etwas milder gestimmte community bzw. Eine etwas wieder gesteigerte Reputation und am wichtigsten vielleicht sogar etwas Geld fürs Nichtstun (außer den Anwaltskosten, der das mit dem Lizenzen aufschreibt). Auf Myranor haben sie ja auch jahrelang rumgesessen und nichts gemacht. Warum eigentlich? Wenn sie kein Interesse geschweige Ressourcen über haben, dann lasst es doch bei Uhrwerk. Wollte ulisses keine Konkurrenz befürchten müssen? Oder dachten sie ernsthaft, sie könnten Myranor auch so stemmen?
    Wenn sie richtig schlau wären, dann würden sie auch die Preise für die DSA Produkte namentlich die PDFs, für die sie die Rechte haben, im f shop auf ein realistisches Maß absenken. Damit könnte der Verlag auch noch einmal richtig Geld verdienen.
    Nachdem ulisses über die Jahre sehr erfolgreich war, Autoren und sehr viele Spieler zu verärgern und zudem die Marke DSA zu beschädigen, weil die Qualität einfach immer schlechter wird (meine Meinung), frage ich mich wieso der Verlag nicht in der Lage ist, to read the room, sach schon, die Lage zu checken?
    Die Entscheidung mit der Elf ist für mich der erste Schritt in die richtige Richtung. Ich bin mal gespannt ob es dabei bleibt, oder doch wieder eine gewisse Hybris die Oberhand behält.

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    1. Ich weiß gar nicht, ob das Rahja CF so desaströs war, wenn man sich die Summen ansieht die da zusammengekommen sind. Ein kluger Schachzug ist es, das stimmt.
      Es fehlen doch Nutzungsrechte von Autoren, das wurde jetzt oft kommuniziert. Bei Myranor ist es wohl noch schlimmer. Deshalb ist da nichts passiert und die Rechte kamen anscheinend auch nicht so schnell.
      Ich finde super, dass DSA 4.1 Material wiederaufgelegt wird und Produkte endlich regelneutraler werden. Ich habe nie aufgehört DSA 4.1 zu spielen.
      Ich hoffe auf viel gutes, neues DSA Material durch die ELF.

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      1. Wenn man natürlich nur den Umsatz des CF als Maßstab für den Erfolg nimmt, kann man natürlich sagen, dass die Gunst der Göttin erfolgreich war…
        Aber aus der Sicht der Backer, kann man das schon anders sehen, besonders wenn man die Bewertungen der einzelnen Produkte als Maßstab nimmt.

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      2. Danke Tubi wegen des Hintergrunds zu Myranor. Desaströs war das Rahja CF inhaltlich, weder hier noch bei Orkenspalter TV oder auf Twitch habe ich etwas durchweg positives gehört oder gesehen. Schlechtes Lektorat, viele zu viele Fehler, ärgerliche Dopplungen, miese Qualität… Finanziell ein Erfolg war es nur, weil das Geld im CF schon vorher bezahlt wurde. Es würde mich zu sehr interessieren, wie viele Exemplare Ulisses im F Shop seitdem hat verkaufen können….

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      3. @Butenfresse: ich bin auch schon länger der Meinung, dass sich Ulisses diese Qualitativen Ausreißer, (noch sind es Ausreißer, aber ein Negativ Trend ist erkennbar) nur durch die Crowdfundings erlauben, im normalen Verlauf würden Sie nicht die Umsätze erzielen, mit einem Bordellführer usw.

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    2. DSA 4.1 wird viel mehr, genauso wie alle anderen Vorgängerversionen, darum neu aufgelegt, weil wenn Ulisses das nicht macht mithilfe der ORC das jeder andere machen kann.
      Das wäre dann wirklich ein Schuss ins Knie, daher natürlich legen sie das dann selbst neu auf.

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      1. Den Zusammenhang würde ich auch sehen, ich vermute stark, dass die Freigabe von Lizenzen, die auch Regeln betreffen, auch vorherige Editionen wieder attraktiver machen. Ich vermute stark, dass Ulisses selbst keine Pläne hat, neues DSA4-Material zu produzieren, aber es ist sicher denkbar, dass da vielleicht jetzt andere Lizenznehmer sich daran versuchen könnten. Wer das dann nutzen will, braucht aber eben auch wieder den Regelhintergrund und allein so könnte Ulisses auch mit den Bestandsprodukten profitieren, wenn für diese jetzt neuer Nutzwert aufkommt.

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      2. @engorausangbar Exakt. Ich sehe hier eigentlich einen klugen Schachzug von Ulisses in der Beziehung indem man eigentlich die alte OGL von Wizards nachmacht.
        Die war nun mal das zentrale Ding, dass D&D 2-mal schon zum absoluten Marktführer geführt hat, weil sie für weitaus mehr Output gesorgt hat, als Wizards selbst jemals selbst stemmen könnte und trotzdem die Leute dazu gezwungen hat, die Bände von Wizards zu kaufen bzw. sie auch dazu gebracht hat mal Zeug von Wizards anzuschauen bzw. sie überhaupt ins Hobby geholt hat.
        Alles ohne Mehrkosten für Wizards zu erzeugen.
        Ulisses wird hier exakt dasselbe im Blick haben und kann da sogar auch mehr für die Werbung für die eigenen Produkte tun, weil ja alles auch im F-Shop und im E-Bookstore verkauft werden muss (wodurch man auch noch etwas Bonuseinnahmen generiert).

        Und ja, es ist absolut möglich, dass andere alte Systeme mit neuem Material versorgen werden. Im Orkenspalterstream wurde auch über DSA 1 und 2 Material spekuliert von, teils auch namhaften, Oldschool Autoren.
        Hier stimme ich also auch zu und sehe daher ebenfalls ziemliche Möglichkeiten.

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  6. An Uhrwerks Stelle würde ich mich nicht zu sehr auf Myranor festlegen, denn es wird sich niemals so gut verkaufen wie Aventurien — schon damals haben nicht all zu viele Fans den ‚Kontinent-Sprung‘ mitgemacht und ich denke nicht, dass sich das ändern wird. Patric sollte daher auch unbedingt Aventurien bedienen, vor allem bei Fluff-, Regio- und Abenteuer-Publikationen sehe ich großes Potential. Ob da nun ‚Kanon‘ draufsteht oder nicht, ist völlig egal. Wenn die Produkte namhafte Autoren im Impressum führen können (Thomas Römer, Anton Weste etc.), dann werden sie für viele faktisch Kanon sein.

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    1. Naja, da mag schon etwas dran sein, nur muss man an dieser Stelle auch Bedenken, dass der Uhrwerk Verlag nicht plötzlich zig weitere Baustellen eröffnen kann. Schließlich hat dieser bereits das publikationsstarke Splittermond im Programm, und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das nun in näherer Zukunft das Personal dort einfach einmal verdoppelt wird. Fernab von Autoren müssen die Produkte schließlich auch koordinieret werden.

      Letzten Endes ist die Myranor Zielgruppe nun einmal auch zu großen Teilen die Aventurien Zielgruppe, und gerade was Myranor anbelangt ist Uhrwerk einfach Kanon (was für viele vermutlich auch wichtig ist), auch wenn es zukünftig nicht draufsteht.

      Das Geld wird im Kern ohnehin nur zwischen den Systemen umverteilt, auch wenn es natürlich immer wieder RPG Nachwuchs gibt.

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