Rezension: Kodex der Helden

Vorbemerkung: Am Anfang des Rollenspiels steht im Regelfall der Charakter. Diese Figur ist es dann, mit der man sich in fremde Welten und Abenteuer stürzt und die uns Spieler*innen manchmal nur kurz, manchmal auch über viele Jahre begleitet. Die Generierung eines solchen Charakters ist allerdings bei DSA von Edition zu Edition ein immer komplexerer Prozess geworden. Dafür bietet DSA mittlerweile eine enorme Bandbreite an verschiedenen Charakterideen. Ein Nachteil der aktuellen Edition war bislang, dass die Möglichkeiten des Grundregelwerks immer weiter ausgeweitet wurde, allerdings eben verteilt auch unterschiedliche Bücher, u.a. auch auf Regionalspielhilfen. Auch hier soll nun ein eigener Kodex-Band Abhilfe schaffen und gebündelt alle Charakterkonzepte und den dazugehörigen Generierungsprozess bereitstellen, der Kodex der Helden. Wie bei anderen Regelpublikationen werde ich auf eine abschließende Punktewertung verzichten, wer hier eine Detaileinordnung von Regelaspekten haben möchte, wird an anderer Stelle, z.B. in den Diskussionsforen sicher fündig.

In Zahlen:

– 480 Seiten

– erschienen am 23.2. 2023

– Preis: 59,95 Euro

I. Aufbau und Inhalt

Den Einstieg in den Band bildet eine generelle Erläuterung der Heldenerschaffung, die in insgesamt 15 Schritte untergliedert ist. Angefangen von ersten Vorüberlegungen über die „harten Fakten (z.B. Wahl von Spezies, Kultur, Profession) hin zum „Feintuning“ (z.B. der Auswahl von Sonderfertigkeiten) bis zum letzten Schritt, der Festlegung eines Namens. Jeder Schritt wird mit allen dazugehörigen Elementen erläutert. Hinzu kommen noch Anregungen für einen dezidierteren Hintergrund, orientiert an einem Fragebogen.

Den Löwenanteil des Bandes nehmen die drei zentralen Wahlmöglichkeiten ein, mit denen man seinen Charakter gestaltet: Die Vorstellung der Spezies, der Kulturen und der Professionen. Den Anfang machen die Spezies: Hier werden auf jeweils einer Seite die spielbaren Spezies Aventuriens präsentiert: Dabei handelt es sich um Achaz, Elfen, Goblins, Halbelfen, Halborks, Holberker, Menschen, Orks und Zwerge. Man erhält jeweils kurze Informationen über Herkunft und Verbreitung, Körperbau und Aussehen und Vermehrung und Alterung, zudem gibt es immer einen Wertekasten mit den Spezies-Modifikatoren.       

Folgend schließen sich die Kulturen an: Hier geht es vor allem um die regionalen Spezifikationen. Besonders stark differenziert wird hier bei den Menschen, für die es 26 Kulturen gibt, während für die Elfen und Zwerge jeweils 5 existieren, Hinzu kommen noch 3 Achazkulturen, während Goblins und Orks nur über eine Stammkultur verfügen, zudem gibt es die speziellen Kulturen der Holberker und der Räuberbande. Jede Kultur erhält eine knappe Seite, auf der sich eine Kulturbeschreibung in Textform (zu Lebensweise, Glaube, Tracht und Bewaffnung) findet sowie ein Kulturpaket mit den Regelmodifikationen.

Die dritte wichtige Ebene bilden die Professionen, die mit fast 280 Seiten auch den größten Raum innerhalb des Bandes einnehmen. Unterteilt wird dabei in weltliche, magische und geweihte Professionen. Wie zuvor auch wird zunächst eine Professionsbeschreibung vorgeschaltet, die dann durch das Professionspaket mit den Regelmodifikatoren ergänzt wird, zudem ist ein Infokasten zu Tracht und Bewaffnung angefügt worden. Insgesamt stellt der Band 106 weltliche, 102 magische, 37 geweihte und 34 Ordensprofessionen vor. Die Bandbreite ist riesig, reicht von sehr ungewöhnlichen Konzepten wie dem Zuckerbäcker über Standardtypen wie dem Krieger hin zu sehr spezialisierten Charakteren. Erhöht wird die die Gesamtzahl noch durch die vielen Untertypen, z.B. sind unter dem Oberbegriff Graumagier die verschiedenen Absolventen der einzelnen aventurischen Akademien zusammengefasst, ebenso sind auch die Abgänger der Kriegerakademien jeweils als einzelne Profession berücksichtigt worden. Erwähnenswert ist auch, dass jede Spezies, Kultur und Profession mit einer eigenen Illustration versehen ist.

Zuletzt schließen sich die Regelvertiefungen an. In Tabellenform werden zunächst die Fertigkeiten präsentiert, wobei für jedes Talent die Probenfolge und die Steigerungsfaktoren mit den Anwendungsgebieten aufgeführt sind. Ebenso werden den Zaubertricks, Zaubersprüchen und Ritualen die Merkmale zugeordnet (also z.B. Antimagie oder Hellsicht). Für die Segnungen, Liturgien und Zeremonien entspricht dies den Aspekten, also der Zuordnung zu den Gottheiten. Ein weiteres Kapitel enthält die Vor- und Nachteile, mit denen man seinen Charakter ausstatten kann. Abgerundet wird dies durch die Vorstellung der verschiedenen Sonderfertigkeiten (inklusive der für den Kampf, für Magie und für geweihte Professionen).

Das letzte Kapitel widmet sich der Ausrüstung, indem hier allgemeine Ausrüstungspakete, Nah- und Fernkampfwaffen, Rüstungen, Waffenzubehör, Kleidung, Reisebedarf und sonstige Spezialausrüstung hinzugefügt wurden.

II. Kritik

Zunächst kann ich zu einem Eindruck kommen, der sich mir auch schon nach dem Kodex der Magie aufgedrängt hat: DSA ist unheimlich reich an Vielfalt, wenn man alleine die ungeheure Zahl von gut 280 unterschiedlichen Professionen nimmt, mit denen man seinem Charakter eine Spezialisierung verschaffen kann. Die Bandbreite ist riesig, vom einfachen Bauern oder der Magd bis hin zum Herrscher oder Adeligen kann man im Stand differenzieren, man kann sich mit stadttypischen Figuren wie dem Taschendieb auseinandersetzen, genauso aber mit dem Prospektor oder dem Jäger die Wildnis erkunden. Ebenso kann ich mich in viele Richtungen spezialisieren, z.B. durch die Absolventen von Kriegerakademien oder aber durch Experten auf einem bestimmten Terrain, wie z.B. dem Seekrieger. Hinzu kommen noch die zahllosen Untertypen magischer Professionen sowie die Geweihten, die ja nicht nur die der Zwölfe abbilden, sondern auch Halbgötter oder außeralveranische Gottheiten hinzufügen. Das ist sicherlich ein Ausdruck von der Stärke eines Systems, gleichermaßen natürlich aber auch von Komplexität. Hier muss man natürlich für sich selbst entscheiden, ob man das als überfordernd ansieht oder als reizvolle Möglichkeiten-Vielfalt. Ich würde definitiv eher letzteren Aspekt unterstreichen: Auch wenn ich persönlich Professionen wie die Zofe als Charakterkonzept für völlig reizlos halte, ist es meiner Ansicht nach eine richtige Idee, auch solch basale Konzepte zur Verfügung zu stellen und genauso hat man umgekehrt die Gelegenheit, gängigere Konzepte sehr tiefgehend innerhalb einer breiten Auswahlpalette zu modifizieren.

Eine Stärke des Bandes liegt zudem in der Bündelung unterschiedlicher Texte, die bislang auf unterschiedliche Publikationen verteilt waren. Es ist ein Komplettband und somit hat man nun die Gelegenheit, sämtliche Generierungskonzepte in kompakter Form zu erhalten. So sind hier – anders als im damaligen Grundregelwerk – nicht nur Menschen, Elfen und Zwerge als Spezies beinhaltet, sondern auch die exotischeren Varianten, also die Orks, Goblins und Achaz. Sicherlich merkt man, dass die Bandbreite gerade bei den Spezies extrem unterschiedlich gestreut ist, vor allem wenn man auf die Kulturen schaut und feststellt, dass man für Menschen zwischen 26 Kulturen wählen kann, während man für die anderen zwischen 1-5 Kulturen zur Verfügung hat. Ebenso gibt es gewisse Unausgewogenheiten in den Beschreibungstexten, v.a. bei den Professionen. Manche von diesen werden extrem ausführlich beschrieben, andere haben nur ein paar Zeilen erhalten. Hier wäre mehr Einheitlichkeit aus meiner Sicht wünschenswert gewesen.          

Das bringt natürlich auf der anderen Seite wieder mit sich, dass es sich um einen zwar sehr wertig gemachten Hardcover-Band (übrigens mit einem sehr schönen Cover) handelt, der allerdings erneut fast ausschließlich aus Inhalten besteht, die an anderer Stelle bereits schon einmal abgedruckt wurden. In dieser Hinsicht muss man also abwägen, ob der Vorteil der Bündelung den Nachteil der Doppelung überwiegt oder eben nicht. Wenn man allerdings gerade erst bei DSA5 einsteigt, ist der Kodex der Helden natürlich im Gegenteil quasi unverzichtbar.

In seiner Funktion erfüllt der Band alle Ansprüche: Die Generierung wird eingangs anschaulich und sinnvoll unterteilt erläutert, anschließend werden diese Einzelbestandteile in den folgenden Kapiteln mit den entsprechenden Inhalten unterfüttert. Die Generierung eines DSA5-Charakters ist somit zwar weiterhin eine komplexe und durchaus auch zeitintensive Angelegenheit, hiermit aber gut leistbar. Einschränkend muss man sagen, dass es sich hier natürlich nicht um einen 1:1-Ersatz für das Grundregelwerk handelt, da ja für manche Charaktere weitere Bände notwendig ist, z.B. kann man hier zwar die magiebegabten Charaktere erstellen, für die weiteren vertiefenden Informationen und Regelaspekte benötigt man aber den Kodex der Magie und das Grimorum Cantiones (bzw. die noch kommenden Äquivalente für geweihte Charaktere). Ein paar Probleme sehe ich in der Einarbeitung von neuen Elementen, z.B. fehlen bei den Liturgie-Tabellen diejenigen von neuen Konzepten wie dem Shinxir-Geweihten oder dem Tairach-Schamanen. Hier liegt der Verdacht nahe, dass die alten Tabellen aus den Vorgängerpublikationen nicht gründlich genug überarbeitet wurden. Ebenso sind im Lektorat einige unschöne Aspekte durchgegangen, z.B. ragen bei einigen der Professionspakte Textanteile über den Rahmenkasten hinaus, an einer Stelle fehlt sogar etwas vom Text.

III. Fazit

Der Kodex der Helden ist ein funktionaler Band, der die Charaktergenerierung anschaulich erläutert und vor allem die große Bandbreite an Konzepten für DSA5 vorstellt, die nun auch erstmals in kompletter Form vorliegen. Umgekehrt beinhaltet dies erneute eine enorme Zahl an Doppelungen, zudem ist nicht immer alles ausgewogen gestaltet, z.B. in der Länge der Professionsbeschreibungen oder auch bei den Auswahlmöglichkeiten, die eindeutig menschliche Charaktere bevorzugen bzw. für andere Spezies sehr eingeschränkte Möglichkeiten bieten.          

16 Kommentare

  1. Gerade der Kodex der Helden dürfte nur eine Bestandaufnahme sein, da mit jeder weiteren Veröffentlichung zusätzliche Professionen mit Vorteilen, Nachteilen und Sonderfertigkeiten hinzukommen. Natürlich sind dies auch nur Nischencharaktere, die wesentlichen Bestandteile findet man weiterhin in diesem Wälzer. Aber dennoch kann hier nicht mir Vollständigkeit geworben werden.

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    1. Das ist sicher eine entscheidende Frage für die Zukunft der 5. Edition. Ich persönlich habe jetzt schon die klare Erwartungshaltung, dass mit den Kodex-Bänden die Regelseite von DSA5 abgeschlossen ist und jetzt der inhaltliche Fokus gesetzt wird, also z.B. auf die Weiterentwicklung des Metaplots.
      Wenn jetzt – z.B. in den Regionalspielhilfen – massig neue Charakterkonzepte aufgeworfen werden, so wäre das für mich ein deutlicher Planungsmangel und würde die teure Bandreihe ad absurdum führen. Als Ausnahmen würde ich grundsätzliche Neuerungen sehen, z.B. wenn irgendwo eine neue Magier-Akademie gegründet würde, dann würde ich ein entsprechendes Professionspaket, das nicht im Kodex der Helden steht, akzeptabel finden, neue Ideen sollen ja immer noch möglich sein.

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  2. Was ist aus dem einfachen DSA5 geworden – ein DSA4.5-Klon?
    Wollte man bei DSA5 nicht die Fehler von DSA4 wiederholen/vermeiden?
    (Eher sieht es so aus, das DSA5.0 noch dicker wird.)

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    1. Hier für den Generierungsband finde ich das jetzt nicht problematisch, die Charaktergenerierung ist immer noch dieselbe wie im Grundregelwerk, man hat halt nur noch eine enorm erweiterte Auswahl an Charakterkonzepten. Im Ganzen stimme ich dir zu, den vereinfachten Ansatz, den das Grundregelwerk mal hatte, sehe ich spätestens durch die Kompendien völlig unterlaufen. Und natürlich ist es auch maximal ungünstig, dass man für magiebegabte oder geweihte Charaktere neben diesem Kodex noch je zwei weitere dicke Bücher benötigt.
      Umgekehrt darf man aber wohl auch nicht vernachlässigen, dass es durchaus viele gibt, die diese Komplexität auch haben wollen (auch wenn ich das persönlich nicht nachvollziehen kann).

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  3. Manchmal habe ich sehr ernsthafte Zweifel ob es diese vermeintlich vielen Leute, die diesen Regelwust haben wollen, überhaupt gibt. Vielleicht sind es auch einfach nur Leute, die diesen Mist kaufen. Bespielen kann man das alles doch ohnehin nicht mehr. Und der Verlag produziert konsequenterweise das, was er verkauft. Das heißt nicht, dass die Käufer das auch zum Spielen benutzen.

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    1. Genau das ist die Tragik. Aufs Gekauftwerden kommt es an, nicht auf die Spielbarkeit. Wobei man fairerweise sagen muss, dass andere Hersteller davor auch nicht gefeit sind. Aber mit DSA5 hat Ulisses schon ganz neue Blüten getrieben.
      Hat sich mal die Mühe gemacht auszurechnen, was man für eine bislang vollständige Sammlung des „normalen Spielmaterials“ (also aller Bücher) berappen müsste? Und wieviel, wenn man noch den optionalen Kram (Karten etc.) dazu haben will? Da sind wir inzwischen doch bestimmt schon bei einem vielfachen vom ganzen DSA4.1 – wäre ein nettes Wiki-Projekt.

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      1. Naja, ich habe vor 1 3/4 Jahren doch noch angefangen (bis auf die aventurischen Tiergefährten, das fehlt noch) alles für mich Wichtige nachzukaufen, sprich komplett DSA5 als HC. Dazu alle Abenteuer, Landkarten, Rüstkammern, Vademecums, Heldenbreviere, Fluff- und Kreaturenbände etc. pp.. Das war in Summe ganz schön teuer.

        Romane, Spielkarten, Würfel, Miniaturen, Schuber, Acrylmarker und so ein Gedöns, habe ich ausgeklammert,

        Es gab wohl einen Grund, warum ich ich nach DSA 4.1 einen Schnitt machen wollte, ich bin nur leider spontan rückfällig geworden. Bereits zum Ende von DSA 4.1 hatte Ulisses über Jahre den Output massiv erhöht, zu Lasten der inhaltlichen Qualität. Mittlerweile ist es in meinen Augen einfach nur noch absurd, was Ulisses da macht, Insbesondere bei diesem Band hier wieder einmal ohne irgendeinen Plan, was man vielleicht einmal hätte überarbeiten können bzw. müssen, und nicht nur aus den anderen Publikationen schnell etwas zusammen zu flicken. Am Ende braucht man dann doch wieder vier Bücher, diesmal nur noch dicker als die davor.

        Nächstes Jahr kommt Midgard 6. Dann ist vermutlich für mich Schluss mit DSA, zumindest solange Ulisses die Lizenz hat. Wenigstens habe ich nun eine solide Altersvorsorge: DSA 1 – 5 stand heute (gut, mir fehlen insgesamt fünf Abenteuer). Vielleicht kaufe ich mir auch irgendwann einen Neuwagen davon 🙂

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    2. Genau das würde ich wieder nicht behaupten und man kann es auch beweisen. Siehe die Reaktionen zum frühen DSA 5. Wie hart wurde Ulisses damals beim 1. Aventurische Magie kritisiert, dass da keine Geoden drin sind. Und als sie dann mit dem 3. Band kamen, war das erste sofort die Frage „Und wann gibt es die Kristallomanten?“
      Und man muss gar nicht so weit in die Zeit rein. Allein beim Grundregelwerk war die Kritik massiv, dass da nur 6 Geweihtenprofessionen drin sind. Weder die Halbgötter noch Schamanen oder außeralvaranische Götter. Ja noch nicht mal alle 12 (!) wurde skandiert.
      Bei den magischen Professionen hörte man das Selbe. Nur ein Standard für Grau-, Weiß-, Schwarz- und gildenlosen Magier, keine einzige Akademie, was soll das? Und noch nicht mal Druiden!
      Oder Kriegerschulen und Schelme. Fehlen komplett.
      Selbiges bei den Rassen. Nur 4 Rassen, wo sind die Kobolde, die Achaz, die Orks? Und die Kulturen, da fehlen doch eindeutig noch Elfenkulturen. Was soll das?
      Von „runtergedummt“ über „beschnitten“ bis hin zu „da steig ich nicht um, das ist unspielbar“ hörte man alles über die neue Edition. Ich bin bis heute überrascht, dass nicht auch nach der Zuckerbäckerprofession gerufen wurde, groß war die Aufregung über „zu wenig von allem“.
      Daher kann ich da nicht im Geringsten Ulisses irgend eine Schuld an „aufblähen“ geben, sondern sehe da klar eine sogar sehr laute Forderung nach „mehr“ von der Community.
      Die bis heute anreicht. Denn was hörte man sofort bei den ersten Vorabversionen des Grimorum Cantiones? „Was soll denn der Mist, da sind ja gar keine Schattenzauber drin? ! Ulisses spart wieder überall, DSA 5 kann man einfach nicht spielen, da gibts ja gar nichts mehr so eingedampft ist das.“

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      1. Die Kritik, die darin steckt, ist aber eine ganz andere: es ging nie um „wir wollen keine 30 verschiedenen Kriegerakademien mehr haben!“ oder um „DSA4.1 bietet zu viele Optionen! Schafft endlich die Schwertgesellen ab!“.
        Vielmehr geht es darum, dass in DSA5 alles auf zu viele Bände verteilt ist. Das ist in meinen Augen offensichtlich (und dahingehend auch die immer weitere Aufblähung), offensichtlich schlecht für’s Spielen, und offensichtlich motiviert durch die schon alte Erkenntnis, dass sich Dinge mit Regeln drin immer am besten verkaufen. Und wo man früher eine RSH hatte, hat man heute ein halbes Dutzend Produkte – wo früher ein WdM reichte (ok, vielleicht noch mit einem SRD dazu), verteilt man heute allein nur die magischen Professionen auf ein halbes Dutzend Publikationen.
        Darum geht es, nicht um die generell Vielfalt an regeltechnisch unterfütterten Charakteroptionen.

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      2. @RPGnosis
        Das ist auch eine valide Kritik, der ich auch absolut zustimme. Aber nur halt finde ich sie hier nicht angebracht. Denn genau diesen Punkt wollen die Kodizes ja (zurecht) angehen und ausbessern. Mit denen brauch ich dann eben nur noch ein Buch für alle Professionen oder ein Buch für Zaubersonderfertigkeiten etc..
        Und ich persönlich find das auch eine gute Lösung. Klar kann man nun kritisieren, dass man das so von Anfang an hätte tun sollen, aber lieber späte Einsicht als absolute Konsequenz und damit Holzwege bis zum Ende zu gehen.

        Unabhängig davon war aber eben die Eingangsaussage von Krassling, dass es fraglich ist ob diese Regelwulst überhaupt auch genutzt wird.
        Und da hab ich ja eben aufgelistet wie laut jedes Mal die Kritik war, wenn man doch auch nur minimal was gekürzt hat bzw. korrekter, etwas nicht sofort zur Verfügung gestellt hat.

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  4. @ „Hacos 13. März 2023 um 17:56“
    Ich erinnere mich, dass dem Konzept solcher umfassender Kodex-Bände (entsprechend den Wege-Bänden von 4.1) am Anfang von DSA5 ganz bewusst und explizit von Ulisses eine Absage erteilt wurde. Man wollte damals definitiv keine „one book fits all“-Lösung, man wollte keine Vollständigkeit an einem Ort und keine frühzeitige Zu-Ende-Konzeption von z.B. spielbaren Professionen.

    Dass es jetzt doch zu solchen Bänden kommt, gibt leider noch keine Antwort auf die Frage, ob die wirklich vollständig sein werden (wieviele Regionalbeschreibungen fehlen noch? Glauben wir wirklich, dass ab jetzt keine neuen Professionen, Vorteile etc. mehr dort dazukommen werden?) und/oder ob Ulisses seine Meinung von „damals“ einfach so oder aus gutem Grund (was eine positive Beantwortung der vorherigen Frage erfordern würde) oder schlicht deswegen geändert hat, weil man merkt, dass solche Sammelbände halt einfach nochmal zusätzliche, vielleicht weitgehend aus copy&paste bestehende gut verkäufliche Produkte sind, hinter denen aber gar nicht der Anspruch steht, dass sie die Rolle erfüllen wie damals die Wege-Bände in 4.1.

    Ich tippe ehrlich gesagt auf letzteres und erwarte mindestens einen „Kodex der Helden II“ in W4 Jahren.

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    1. Nicht nur halte ich das für eine sehr unfaire Unterstellung, ich zweifle sie auch sehr an.
      Denn so ein Sammelband würde nun mal spätestens mittelfristig schon keine Mehreinnahmen generieren, sondern eher weniger, weil jeder neue Spieler sich die Kodices kaufen wird anstelle von eben den 7+ Büchern die sie ersetzen. Mit dem finalen Konzept könnte man ja sogar auf das Grundregelwerk verzichten, wenn man sich alle Kodices kauft. Da sehe ich nicht den Gewinn für Ulisses.
      Daher sehe ich da eher die Reaktion darauf, dass das einfach der falsche Weg war. Wie ja auch Eevie von Orkenspalter sagte, sie war ja Teil des Teams, was sich diese Lösung ausdachte und das damals für eine gute Idee hielt, aber nun auch sagen muss, es war keine.
      Zur Vollständigkeit: Bei den Zaubern wurde es als vollständig angekündigt. Und auch bei den Professionen bzw. Zauberstilen etc. wurde das in einem Vlog so angekündigt. Was ich auch, wenn ich mir den Inhalt anschaue, absolut glaube.
      Denn es enthält das was angekündigt wurde und es fehlt das was als fehlend angekündigt wurde. Und das ist der Punkt wo ich eben nicht sehe was man da groß an Büchern bringen will für mehr allgemeine Professionen.
      Denn im Kodex der Helden sind, wie angekündigt, die absolut regionalspezifischen Professionen wie z.B. der Erzmagier, Gwen Petryl-Sammler, Distelritter, Papageienhexe … nicht enthalten.
      Und das ist alles was wir in Zukunft eben an neuen Professionen bekommen werden. Für diese Region sehr spezifische Professionen, die vor allem in dieser Region funktionieren. Wurde aber immer so kommuniziert.
      Ob man das irgendwann mal zusammenfasst? Möglich. Ich glaube da aber an einen anderen Titel als „Kodex der Helden“.
      Unabhängig davon werden ja auch von der Community selbst mehr Kodexbände (z.B. wohl am lautesten „Kodex der Bestie“ für die Monsterhandbücher) gefordert, also auch da sehe ich nicht den gierigen Plan von Ulisses.

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  5. Wenn’s das alte Forum noch gäbe, könnte man das sicher nochmal nachlesen.

    Wenn die Kodex-Bände am Schluss aber eh nicht als „ganz vollständig“ (also *alle* z.B. Professionen enthaltend) sein sollen, bleibt mein Eindruck aber umso mehr bestehen, dass das im Endeffekt eher „quality-of-life“-Produkte sind, und wer Vollständigkeit will, muss weiterhin alle Zusatzprodukte kaufen.

    Ehrlich zugegeben habe ich aber aktuell keinen Überblick über den Veröffentlichungsfortschritt aller RSHs und sonstiger Zusatzbände. Nur so wie ich es bisher erlebt habe, kann ich mir nicht vorstellen, dass man in künftigen Büchern auf weitere Regelelemente verzichten wird.

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    1. Vlog kann man nach wie vor anschauen bzw. auch jetzt ist es zum Nachlesen:
      https://ulisses-spiele.de/die-regel-kodices-aufbau-und-inhalt/

      „Bei den Professionen sammeln wir zusätzlich zu jenen aus den Regelerweiterungen noch alle aus den Regionalspielhilfen, die nicht zu speziell sind (Beispiel: Windhager Sippenkrieger kommt rein, Efferdgeweihte der Siebenwindküste eher nicht). Zudem berücksichtigen wir auch zukünftige, noch nicht erschienene Regionalspielhilfen. Aber auch Professionen, die noch fehlen – beispielsweise einige Krieger und Schwertgesellen bestimmter Schulen, Offiziere und Buskure – werden ihren Platz finden.“

      Und klar ist das absolut ein Quality of Life Produkt. Würde auch nicht sehen wie man es anders bezeichnen könnte.
      Was man aktuell bekommt sind vor allem Regionalspielhilfen, wie ja oben zitiert wird es ja weiter sehr spezifische Professionen dafür geben, und sehr spezifische Regelbände wie die Herbarien oder die neuen Monsterbücher wie das Pandemonium, Elementarium etc..
      Oder eben beinahe reine Fluffbände wie Rohals Erben bzw. das kommende Gunst der Göttin.
      Und da sehe ich eben nur dann diese Nischenregelelemente, was nicht wirklich in so einen allgemeinen Band passt.
      Daher sehe ich nicht wo da noch etwas kommen sollen würde, was dann unbedingt seinen eigenen Kodex brauchen würde, abseits eben von z.B. ein Kodex für alle Monster für den Meister.

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