Ein Roadmap-Resümee

Vorbemerkung: Lang hat es gedauert, da es aus unterschiedlichen Gründen immer wieder zu der einen oder anderen Verzögerung kam, nun ist aber, nach vielen Vorankündigungen, endlich die sogenannte DSA-Roadmap von Ulisses veröffentlich worden. Die Genese dabei ist ja, dass durch den Wegfall des KRK eine andere Form der Ankündigung von Neuerscheinungen gefunden werden musste und man sich nun final dazu entscheiden hat, dies auf der Collector´s Club Convention vorzunehmen. Ich möchte im Folgenden die wichtigsten Neuerungen/Neuheiten gemeinsam mit meinen ersten Eindrücken zusammenfassen. Wer sich genauer informieren möchte, kann sich natürlich auch direkt das Video auf dem Youtube-Kanal von Ulisses anschauen.

Änderungen in der Publikationsstrategie

Zunächst hat Markus Plötz einige Veränderungen in der Publikationsstrategie angekündigt. Dies betrifft zunächst die Heldenbreviere, die nun doch nicht – wie ursprünglich geplant – eingestellt werden. Allerdings wird sich die Form etwas verändern, indem diese „nur zu ausgewählten Themen“ (ich mutmaße nur im Kontext eines Crowdfundings einer Regionalspielhilfe) erscheinen werden und keine Illustrationen mehr enthalten werden, also reine Textbände werden. Zudem wird es immer nur eine Auflage veröffentlicht und danach keinen Print-Neudruck.

Taschenbücher als Ersatz für abverkaufte Handcover-Bände wird es aus kostentechnischen Gründen nicht mehr geben, stattdessen werden dann aber weitere Hardcover-Auflagen folgen.

Die größte Neuerung in der Produktionsstrategie betrifft aber die Regionalspielhilfen: Hier soll es in Zukunft eine klare Trennung von Hintergrund- und Regelbänden geben. Ziel dieser Änderung ist es, die Regionalspielhilfen so anzubieten, dass man sie für alle Regeleditionen verwenden kann. Konkret bedeutet dies, dass die Inhalte der bisherigen Bände umverteilt werden, auf insgesamt je drei Hardcover-Bände: Zum einen wird es einen Regelband geben (der alle Regelanteile beinhaltet, die bisher in der Regionalspielhilfe und in der Rüstkammer vorhanden waren), einen Spielleitungsband (der das Regionalabenteuer und das bisherige Sonderkapitel Mysteria und Arkana enthält) und einen regelfreien Hauptband, in dem die Region mit ihren Hintergründen ausgearbeitet wird. Im Kontext dieser Änderungen wird es auch eine neue Auflage der DSA4.1-Wege-Bände geben, damit z.B. DSA4.1-Spieler*innen den regelfreien Anteil nutzen können, um ihn für ihre Edition zu verwenden.     

Ein bunter Reigen Neuheiten

Folgend wurde das Wort an die DSA-Redaktion übergeben und Niko Hoch, Zoe Adamitz und Johannes Kaub stellten die konkreten Neuerscheinungen vor, wobei betont wurde, dass sich daraus noch kein exakter Zeitplan ableiten lässt.

Vor den Print-Publikationen wurden zwei Hörspielprojekte erwähnt: Es wird eine Hörbuchreihe zu den Vademecums geben, in Zusammenarbeit mit StefZ-Hörspiele, wobei zusätzlich noch Lieder und Gesänge, komponiert von Ralf Kurtsiefer, hinzugefügt werden. In Kooperation mit Orkenspalter TV wird außerdem eine Hörbuchreihe zu den Pardona-Romanen erscheinen. Außerdem wird die Götterstatue für Praios ab August limitiert erhältlich sein.

Den Anfang macht das in ein paar Tagen beginnende Crowdfunding Die Winterwacht – Das Bornland und die Walberge. Dieses wird erstmals die oben erwähnte neue Regionalspielhilfen-Struktur aufweisen: Die Winterwacht wird somit eine regelfreie Regionalbeschreibung sein, Helden der Winterwacht der Regelband und die abenteuerrelevanten Aspekte werden in Mysterien der Winterwacht beinhaltet sein. Als nächste Regionalspielhilfe soll unter dem Titel Morast der H´Ranga der Fokus auf Selem und die Echsensümpfe gelegt werden, womit auch ein Schwerpunkt auf den Achaz und ihrer Kultur liegen dürfte.

Ebenso werden Ingame-Bände weiter Hochkonjunktur haben: So wird es mit dem Almanach der Kreaturen einen solchen Band zu Monstern und anderen Wesen geben. Deutlich düsterer wird es mit dem Catologus Heptasphaericum, in dem ein Dämonologe von den Wesen der 7. Sphäre berichtet.

Für die Vademecum-Reihe wurden ein Vademecum der Kavaliere Rahjas (eine Beschreibung des gleichnamigen Ritterordens, die ursprünglich wohl zu Die Gunst der Göttin gehören sollte) und ein Marbo-Vademecum angekündigt.

Weiterhin Konjunktur haben auch die Kodexbände, die alte Publikationen zusammenführen. Dabei wird es sich um den Kodex der Dämonen (addiert das Pandämonium 1 und 2), den Kodex der Ausrüstung (eine Zusammenfassung der beiden Aventurischen Rüstkammern 1 und 2) und den Kodex der Kreaturen (die Zusammenfassung des Aventurischen Bestiarium 1 und 2 sowie von Aventurische Tiergefährten) handeln. Analog zum Grimorum Cantiones wird es das Divinarium Liturgia, eine Komplettsammlung aller Segen, Zeremonien und Liturgien aller karmalen Charaktere geben.

Im Spielhilfenbereich findet sich zunächst ein absoluter Klassiker: Kaiser Retos Waffenkammer, das – wie früher – eben keine Rüstkammer darstellen soll, sondern einen Sammelband mit besonderen Waffen, Rüstungen und Kriegsgegenständen aus der Geschichte des Mittelreichs. Ebenfalls den gegenständlichen Bereich tangiert Arkane Schmieden und Labore, das die Herstellung von profanen Gegenständen und magischen Artefakten beschreiben wird. Auch die offenbar sehr beliebte Reihe der Kreaturenbände wird fortgeführt werden. Körperlose Schrecken wird eine Spielhilfe zu den Geisterwesen Aventuriens, die u.a. direkt spielbare Schauplätze und Beschreibungen bekannter Geisterforscher enthalten soll. Brut der Niederhöllen soll den Reigen der Dämonenbände erweitern, während Geschöpfe der Anderswelt als Spielhilfe den Bereich der Feen abdecken soll.

Zusätzlich wird eine neue Art von Quellenband ausgetestet: die sogenannten Epochenbände. Im Aufbau sollen sie den Regionalspielhilfen ähneln, aber eben mit einer zeitlichen Epoche im Mittelpunkt. Den Anfang macht hier Die Ära des Goldenen Kaisers, wobei der Fokus auf der Regierungszeit Hals liegen soll. Geplant sind hier der Hintergrundband Goldene Kaiserzeit und Mysterien des goldenen Kaisers, der ein neues Epochenabenteuer (also ein Abenteuer, das in der damaligen Zeit spielt) enthält und Mysterien. Flankierend dazu sollen ikonische Abenteuer aus dieser Zeit veröffentlicht werden, die aber inhaltlich überarbeitet und an DSA5 angepasst werden.

Natürlich wird auch der Abenteuerbereich Zuwachs erhalten: Angekündigt sind die Anthologien Göttersplitter (eine Anthologie aus drei Abenteuern, die auf dem letzten KRK gespielt wurden und nun als Abenteuer ausformuliert wurden) und Seelenqualen (die den Schwerpunkt auf Horrorabenteuern mit Dämonen legen soll). Längere Einzelabenteuer werden Der Ruf des Berges (mit Zwergen im Mittelpunkt) und Verschollen in der Bibliothek der Göttin (eine Art Fortsetzung zu Gefangen in der Gruft der Königin, ebenfalls sehr rätsellastig). Sicherlich im Kontext zu Die Gunst der Göttin muss man das Soloabenteuer Rauschhafte Nächte sehen, das einen rahjagefälligen Schwerpunkt haben wird. Opfergang – Tage der Leuin II soll nach vielen Jahren nun die Handlung aus den Heldenwerk Gekreuzte Klingen fortsetzen. Als Format wird hier die Reihe Auf ins Abenteuer gewählt, d.h. man erhält auch vorgefertigte Charaktere mit einer Hintergrundgeschichte. Anders als sonst werden es aber erfahrene Charaktere sein und keine Einsteigerfiguren.

Zuletzt wird es noch zwei DSA5-Umsetzungen von älteren Kampagnen geben: Spielsteine der Macht wird eine Neuauflage der Spielstein-Kampagne, also der damaligen Einsteiger-Reihe. Die Saat der Schwarzen Eiche wird zuletzt ein Sammelband der Solokampagne Die Schwarzen Eiche, allerdings erweitert um das einige Jahre zuvor erschienene Im Rücken des Königs, das integriert wird.

Mein Eindruck

Zunächst mal muss ich sagen, dass ich von der Summe der Neuankündigungen doch sehr überrascht gewesen bin, so viele Bände hatte ich eigentlich nicht erwartet. Hier bin ich gespannt, wie sich das zeitlich umsetzen lässt. Die Ankündigungen waren zwar in Quartale unterteilt, im Ganzen klingt mir das aber sehr ambitioniert, allerdings gab es ja auch den Verweis, dass hier noch keine festgelegten Zeiträume existieren bzw. gesetzt werden sollen (außerdem mutmaße ich, dass es sich um die Collector´s Club-Veröffentlichungen handelt und nicht um das angepeilte Datum für den jeweiligen Printband, d.h. vieles wird erst 2024 erscheinen). Die Präsentation als vorgefertigtes Video fand ich angenehm auf das Wesentliche reduziert, was es aber natürlich auch mit sich bringt, dass es sich zumeist um sehr vage Vorstellungen handelt, viel mehr als die Titel und eine grobe inhaltliche Orientierung konnte man kaum daraus ziehen. Ich frage mich allerdings, was jetzt genau der Grund für die mehrfache Verschiebung war, nichts von dem, was gesagt wurde, schien mir derart spektakulär-aktuell.

Tatsächlich ist aber die Änderung der Publikationsstrategie für die Regionalspielhilfen aus meiner Sicht eindeutig die wichtigste Ankündigung. Und ich halte sie auch für absolut sinnvoll. Regelfreie Hintergrundbände haben immense Vorteile, indem sie editionsübergreifend verwendet werden können (was auch angesichts der Menge an wohl noch ausstehenden RSH absolut ratsam ist). Zudem entschlackt es die Einzelbände bzw. sollte sie konsistenter machen. Die Minibände wie die Rüstkammern oder Glaube, Macht und Heldenmut gehen in einem passenden Format auf und auch die Kombination von Regionalabenteuer und Mysterien passt gut zusammen. Allerdings erwarte ich bei einem gesonderten Spielleitungsband, dass dieser dann auch „echte“ Mysterien enthält und nicht nur vage, halbgare Andeutungen, wie es in der Vergangenheit oft genug der Fall war. Stattdessen würde ich hier auf ein Anknüpfen an die alten Jahrbücher hoffen, die wirklich auch dauerhafte Entwicklungen klar vorgezeichnet haben.

In den Kreativprozessen muss auf diese Weise außerdem gar nicht so viel geändert werden, die Anteile sind ja immer noch die gleichen, sie werden nun nur anders, stimmiger kombiniert. Einschränkend gilt, dass man ein endgültiges Urteil natürlich erst fällen kann, wenn man ein erstes Beispiel dafür in Händen hält. Zuletzt gefällt mir die Idee eines Brückenschlags zwischen den Editionen, indem es nun eine klare Strategie geben soll, in der sowohl „geteilte Bände“ als auch editionsangebundene Regelbände vorhanden sind. Ich mutmaße allerdings, dass der Abenteuerband die DSA5-Regeln beinhalten wird. Zuletzt waren die Regeln in den Regionalspielhilfen aus meiner Sicht auch deshalb ein Ärgernis, weil dies mit die größten Erzeuger von Doppelungen sind. Über die Fortsetzung der Heldenbreviere freue ich mich persönlich sehr, die Einschränkungen kann ich akzeptieren.

Im Bereich der Neuankündigungen sehe ich eine Mischung aus eher konservativen Ansätzen und neuen Ideen. Eher konservativ sehe ich die Intensivierung von Ingame- und Kreaturenbänden. Hier haben sich Konzepte offenbar wirtschaftlich bewährt und werden folglich in großer Breite produziert. Langfristig bin ich etwas skeptisch, ob da nicht irgendwann eine Sättigung bzw. Innovationsmangel entstehen werden, andererseits haben gerade die Kreaturenbände meiner Auffassung nach eine sehr hohe Qualität erreicht.

Bei den Kodex-Bänden ist die Bündelung ja nach wie vor sinnvoll, v.a. wenn die folgenden Bände schlicht anstelle von ohnehin anstehenden Neuauflagen erscheinen sollen. Die Erfahrung mit den ersten Kodex-Bänden zeigt aber, dass hier die berechtigte Erwartungshaltung besteht, dass solche Bände mit besonderer Sorgfalt erstellt werden sollten. Sehr irritiert bin ich allerdings über die gleichzeitige Ankündigung des Kodex der Dämonen als Zusammenführung und Brut der Niederhöllen, was laut Johannes Kaub auch ein Kreaturenband zu Dämonen werden soll. Eine direkte Aufweichung der Kodex-Idee durch neue Regelerweiterungen fände ich absolut falsch. Allerdings war die gesamte Präsentation eben sehr grob angelegt, so dass man zu den Inhalten meist maximal 2-3 Sätze zu hören bekam, vielleicht handelt es sich hier auch um etwas, was noch spezifisch erläutert werden müsste.

Die Ankündigung der Epochenbände klingt für mich ausgesprochen spannend, natürlich auch als jemand, der viel für DSA-Nostalgie übrig hat. Auch hier muss man aber sicher noch abwarten, bis mehr Informationen über Inhalt und Konzept weitergegeben werden, so ist es noch sehr schwer einzuschätzen.

Über die Mischung aus Anthologien und längeren Einzelbänden als kommende Abenteuerbände freue ich mich natürlich sehr, bei dem rahjagefälligen Soloabenteuer erlaube ich mir hingegen gewisse Zweifel. Die Neuauflagen der beiden DSA4.1-Kampagnen sind natürlich sehr reizvoll, hier werden aber die Überarbeitungen eine kritische Frage sein, da ja nicht nur eine regeltechnische Überarbeitung stattfinden müsste, sondern auch Zeitaspekte verändert werden müssten (z.B. die Verwendung von König Efferdan), es sei denn, man will sie weiterhin in ihrer Entstehungszeit belassen. Auch hier gilt allerdings, dass solche Produkte wie die Epochenbände oder überarbeitete Neuausgaben alter Bände in meiner Wahrnehmung eher rückwärtsgewandt sind. Generell habe ich damit kein Problem, allerdings sollte aufs Ganze gesehen auch darauf geachtet werden, den Metaplot des „modernen“ Aventurien sichtbar weiter voranzutreiben und Visionen zu zeigen. Zu diesem Aspekt hat man auf der Roadmap nämlich kaum etwas gehört, z.B. was die im letzten Jahr angekündigte Ork-Kampagne betrifft. Erfreulich ist allerdings natürlich, dass Opfergang – Tage der Leuin II endlich diesen Plotstrang fortführen soll.      

Im Ganzen würde ich die Ankündigungen aber als durchaus vielversprechend bezeichnen und freue mich natürlich wie immer darauf, das alles hier im Blog in den kommenden Monaten kritisch zu begleiten. Am Freitag um 20 Uhr gibt es zu dem Thema der Neuankündigungen durch die Roadmap auch einen Fantalk bei Hinter dem Schwarzen Auge, bei dem Gernot und sein Co-Moderator Adrian auch den DSA-Autor Fred Ericson und mich eingeladen haben, da werden wir dann unsere Eindrücke austauschen und darüber diskutieren.

18 Kommentare

  1. Wie schon im Discord-Chat jemand geschrieben hat, hatte ich von einer Roadmap eine mehr strategische Sicht erwartet (Sternenfall Meta-Plot, andere Kontinente, aber auch Umgang mit den Herausforderungen der erhöhten Herstellungskosten).

    So hat man nur indirekt die Umsetzungen der Kostenproblematik erfahren (Keine teuren Bilder in den Vademecums, keine mittlerweile teuren Softcover, etc.). Auch die Umstrukturierung der Quellenbände hat für mich primär finanzielle Gründe: Ohne die Mysterien ist der Quellenband nur halb so interessant. Nun muss dazu das Abenteuer dazukaufen und schwupps wird es teurer. Ebenso ist für mich die Zusammenfassung in Kodex-Bände für mich ein Punkt, Kosten zu reduzieren.

    Ich verstehe, dass auch Ulisses ökonomisch handeln muss. Aber es wäre nett gewesen, wenn man das auch offen kommuniziert hätte (wie z.B. auf der Ratcon letztes Jahr)

    Inhaltlich waren eschreckend wenig *neue* Impulse für das nächste Jahre. Das Einzige ist da aus meiner Sicht die Epochen-Reihe. Da freue ich mich sehr darauf. Erst war ich etwas enttäuscht, dass man gerade die die Hal-Zeit nimmt, die best-beschrieben ist und die nur relativ wenige Unterschiede zur Jetzt-Zeit aufzeigt. Ich hätte mich mehr auf einen Band zur Zeit der Hochelfen gefreut, der ja auch schon vor ein paar Jahren angekündigt wurde!

    Dann aber fiel mir auf, dass der Band ja in Q1/2024 erschienen soll – das ist dann ja das 40. Jubiläum von DSA! Somit macht der Band natürlich sehr viel SInn. Aber auch das hätte man sagen können…

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    1. Ich finde schon, dass da einige neue Impulse drin sind: Umstrukturierung der Regionalspielhilfen, diverse neue Crunch-Bände, nicht wenige Abenteuer und natürlich das ganz neue Format der Epochalbücher. So viel Neues wurde im Vorfeld ja eher nicht erwartet.

      Ich frage mich eher, ob man diesen ganzen Kram denn wirklich braucht. Es gibt zu allem schon dermaßen viel, dass es nun eher auf die Qualität statt auf die Quantität ankommt. Und bei so vielen Neuankündigungen für relativ bald erscheinende Publikationen habe ich da meine Zweifel. Die Qualität hat tendenziell ja eh schon gelitten.

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      1. Ja, das stimmt mich auch etwas skeptisch, gefühlt klingt das eher nach Arbeit für 1-2 Jahre und nicht nach einem realistischen Programm bis Jahresende.

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  2. Das liest sich ja alles gut und schön für die Zukunft, aber ich habe immer noch nichts von einem Quellenband für die Zwerge gehört oder gelesen. (obwohl oft genug danach gefragt wurd)

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    1. Nun, das hängt sicherlich auch von den persönlichen Prioritäten ab, was man sich in welcher Reihenfolge wünscht. Aber ich gehe durchaus mit dir, einen Elfen- und einen Zwergenband würde ich auch als sehr reizvoll empfinden.

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  3. Seitdem Markus Plötz immer wieder in Selbstvorstellungen schreibt, dass er Ulisses Spiel zum größten Fantasy (Spiele-) Produzenten der Welt machen will, habe ich nur noch wenig Skrupel, die in meinen Augen auf reine Umsatzsteigerung ausgerichteten Entscheidungen harsch zu kritisieren (ja, mir tun die Kreativen Leid, die für Ulisses unter hohem Zeitdruck zu arbeiten scheinen um Produkte rauszuhauen, die eben mit etwas mehr Zeit „gut“ – 4+ v. 6 Sternen – werden könnten, statt eben meist nur „befriedigend“ 3 v.6 Sternen). Mir ist die relative Größe von Ulisses am Weltmarkt recht egal, ich will gute (vor allem „inspirierende“ und die Fantasie anregende) Produkte. Statt nun etwa alte Regional-Flöten neu zu binden, wäre mir *natürlich* ein Fortgang lieber (einerseits in Gestalt *neuer* Regionalspielhilfen, andererseits eben auch in Sachen Sternenfall).

    Auch bei der jetzigen Ankündigung denke ich mir „Keynote statt Qualität“: Ulisses ist halt die Firma eines „Diplom Betriebswirts“, nicht die eines „Autoren“ (oder gar Kunsterziehers), da wird auf Präsentation Wert gelegt, inhaltlich liegt in meinen Augen einiges im Argen. Welche der nun angekündigten „Remake“-Produkte (etwa Bornland-Kampagne mit angekündigten Erweiterungen) „muss“ sich denn ein engagierter Fan denn nun erneut kaufen, um welches Maß an Überarbeitungen auch zu erhalten? Ich war erfreut, dass es nun doch Hardcover-Nachdrucke geben soll – mir „fehlt“ etwa AVENTURISCHES PANDÄMONIUM 1, aber bekommt das nun eine Nachdruck oder müsste ich dann auf den KODEX DER DÄMONEN „umsteigen“ (obwohl ich die Hälfte der Inhalte schon habe).? Wie ist das Verhältnis von KODEX DER DÄMONEN und BRUT DER NIEDERHÖLLEN: Da mangelt es mir an Vorstellungskraft, dass nicht zumindest ein Teil der BRUT auch im KODEX sinnvoll aufgehoben wäre. Überhaupt ist es zum jetzigen Zeitpunkt ja eigentlich noch recht früh, „Themen-Sammelbände“ zu schnüren, weil in den nächsten Jahren unter DSA5 sicher noch zu viele dieser Themen weitere Zusatzbände erscheinen werden. Und wie ist das mit den in neues Gewand gegebenen, „alten“ Regionalbänden – wird da an den Mysteria und Arcana erweitert werden (so dass „Altbesitzer“ dann auch neu kaufen „müssten“)?

    Mir ist mal, bei Überlegungen zur deutschen Rollenspielszene im allgemeinen und etwa der Arbeit von Patrick Götz im speziellen aufgefallen, dass diese halt immer wieder dadurch Planänderungen durch MP zugunsten seiner Pläne für Ulisses zu leiden hatten. Erinnert sich noch jemand an das berühmte Filmzitat „I am altering the deal! Pray I don’t alter it any further.“ In meinen Augen sind Entscheidungen wie die Einstellung der „Kartensets“ oder nun eben die nachträgliche Reorganisation der Regionalspielhilfen solche „einseitigen“ Änderungen – und sicher nicht die letzten

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  4. Naja, mit diesem Katalog an Produkten dürfte die Redation vorerst ausgelastet sein, auch die Ork-Kampagne wurde ja nach hinten verschoben. Mir soll es recht sein, wenn dadurch Qualität geliefert und Kritik an früheren Produkten berücksichtigt wird.
    Die neue Aufteilung der Regionalspielhilfen wird sich beweisen müssen, letztendlich entscheidte für mich jeweils der Geldbeutel und das Interesse an der entsprechenden Region, ob ich entsprechend investiere.
    Insgesamt teile ich Engors Bedenken, die er wie üblich sehr diplomatisch und mit positiver Grundeinstellung formuliert hat. Allerdings fehlt mir – ebenso wie Zyricytorlyros – die Vision hinter dem Ganzen. Ulisses fokussiert hier sehr stark auf die blaue Reihe, eine gesamtheitliche Weiterführung des Metaplots ist nicht erkennbar. Das finde ich insgesamt etwas bedauerlich und stützt erneut mein Empfinden, dass wir eigentlich einen aventurischen Zeitsprung oder ein Kontinent umpsannendes Kompendium der Neuentwicklungen bräuchten. Die einzelnen Regionalspielhilfen erscheinen mir weiterhin wie Metaplot-Flickwerk.

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  5. Gute und faire Einordnung, sehr schön. Bei der Bewertung der einzelnen Produkte wird man auf jeden Fall ein bisschen schauen müssen, wie die Umsetzung dann de facto wird. Aber gut, dass sich in der Redaktion weiter kritisch mit der eigenen Publikationsstrategie auseinandergesetzt wird. In diesem Sinne finde ich die Kommunikation im Video auch begrüßenswert.

    Gleichzeitig stimme ich zu – die eigentliche strategische Ausrichtung, die man sich von einer Roadmap erwartet, ist dann doch etwas mau. Gerade auch was die zukünftige Ausrichtung des Produktes DSA angeht, wäre eine klarere Kommunikation darüber, wo die Reise hingehen soll, hilfreich.

    Vorne munter weiter Kreaturenbände zu publizieren, die dann hinten wieder zu Kodices zusammengeführt werden, mag ja finanziell Sinn ergeben. Von einer Roadmap würde ich mir dann doch wünschen, dass sie über das, was momentan (noch) am Ladentisch gut funktioniert, hinaus geht und die strategische Vision des Verlags für die Welt Aventurien kommuniziert.

    Zwischen Retro-Remastern und DSA4-Neuherausgaben werden jetzt auch noch weitere Resourcen mit der Neuherausgabe der alten RSHs gebunden, gleichzeitig gibt es schon jetzt qualitative Warnsignale bei den Kodices, die eigentlich unser bestes Tool sind, DSA5 auf Dauer einsteigerfreundlich darzustellen. Wenn wir in zwei Jahren den dritten Kreaturenkodex hier besprechen, wird auch diese Chance verwässert. Ein paar Worte, wie das größte deutsche TTRPG auch in Zukunft neue Spieler ansprechen will, hätten vielleicht gut zu dem Format gepasst. So bleibt die Hoffnung, dass diese Pläne anderswo noch kommuniziert werden.

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  6. Hm, leider hat das System wohl einen längeren Kommentar von mir verschluckt.

    Zitat: „Zunächst hat Markus Plötz einige Veränderungen in der Publikationsstrategie angekündigt.“ Jedes Mal, wenn Ulisses/Markus Plötz etwas ändert, höre ich im Hinterkopf das alte Darth-Vader-Zitat „I’m altering the deal. Pray I don’t alter it any further.“

    Sicher ist es bei langlebigen Projekten notwendig, bisherige Vorgehensweisen zu überdenken. Was mich aber häufig an Ulisses-Entscheidungen stört, ist die Tatsache, dass solche „Revisionen“ mit Wiederveröffentlichung älterer Inhalte einerseits, die Leute dazu bringen sollen, nochmals Geld für ältere Inhalte auszugeben – je nach dem, was bei alten Produkten wie Regionalspielhilfen oder Kampagnen neu hinzu kommt (und als AVENTURIA-Spieler kennt man das sowieso). Andrerseits verzögern sich dadurch eben auch notgedrungen neue Produkte.

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  7. Ich habe bisher wirklich immer versucht das positive in allem zu sehen und habe DSA5 und die Publikationstrategie in meiner Gruppe verteidigt, aber von der Roadmap bin ich diesmal echt enttäuscht.

    Gefreut hatte ich mich auf Entwicklungen im Metaplot, neue Abenteuer und Kampagnen, Regionalspielhilfen zu populären Regionen und neue Foundry-Entwicklungen.
    Stattdessen werden jetzt nach den Regelbänden auch noch die Regionalspielhilfen in meinem Regal entwertet. Die neue Struktur kann ich ja nachvollziehen, aber werden die Bücher dann 3x 49 Euro kosten?
    Die Systemunabhängigkeit halte ich für eine zwar für gute Idee, aber relevant wäre das vor allem für Abenteuer und Foundry gewesen und nicht für die Regionalspielhilfen. Einfach nur „keine“ Werte mehr in dem Band zu haben ist doch kein Vorteil, wenn ich das Abenteuer trotzdem in DSA4 konvertieren muss und auch nicht in Foundry in DSA4 spielen kann.
    Dauert es bis zur Orkkampagne dann jetzt mindestens 12 Monate und gibt es auch sonst nur Anthologien und das Zwergenabenteuer bis dahin? Und die Echsensümpfe als RSH sind jetzt auch nicht gerade das worauf ich gewartet habe.

    Ich hoffe wirklich, dass das jetzt nicht schon alles war. 😦

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  8. Ich bin echt mal gepannt wievel die neuen Einzelbände der RSH kosten. Vorher war es ein Hardcover und drei Softcover für ~90. Das dürfte jetzt durch drei (wohl dünnere) Hardcover überboten werden.
    Nichtsdesdotrotz ist das eine in meinen Augen sinnvollere Aufteilung als vorher. Evtl kommt man damit auch vom extrem starren Seitenkonzept ab und spendiert einigen Sachen die vorher zu kurz gekommen sind (z.B. die Beschreibung der Waldmenschenstämme) ne extra Seite. Eigentlich müsste man das wegen z.B. Thorwal, was ja mehr Begleitbände hatte.
    Der Nachteil ist wirklich, dass die, die sich die alten „Bananenproduke“ gekauft haben, das Nachsehen haben, und entweder mit der schlechteren Aufteilung mit nachgeschobenem (G,M&H) leben oder nochmal nen guten Hunni auf die Theke legen müssen – und dann viel nutzloses Altpapier haben.

    Und ich hoff mal, dass sie die Kreaturen und Dämonenband jetzt endlich richtig aufteilen und nicht die Dämonen aus Bd.1 weiter bei den Kreaturen lassen. Aber zutrauen würd ich es ihnen.

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      1. Wie zu sehen, 90€, also keine Preiserhöhung.
        Sind dann aber immer 810€, wenn man die alten auch in dieser Aufteilung haben will.
        Auch wenn ich mich frage, wie das gehen soll. Sie wollen ja erst neu auflegen, wenn die alten verkauft sind. Nur wer kauft jetzt noch die alten, wenn er dann auch eine neue (bessere) Aufteilung haben kann.

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    1. Zu „Nichtsdesdotrotz ist das eine in meinen Augen sinnvollere Aufteilung als vorher.“

      Persönlich bin ich da anderer Meinung. Ich denke, die neue Aufteilung ist halt auch vor allem aus wirtschaftlicher Sicht entstanden (und nicht, weil es für den Nutzer besser wäre). Ziel von Ulisses ist es ja, möglichst vielen Käufern „möglichst viele Seite zu verkaufen“ – in der Art: die Leser wollen gewisse Schwerpunkt-Inhalte kaufen, und wie verpacken wir es, dass mehr Leser die anderen Inhalte, die wir erstellen, auch kaufen/bezahlen. Ich zum Beispiel habe fast immer das Regionalabenteuer ausgelassen, aber die MYSTERIA ET ARCANA sind für mich das wichtigste an RSH: Ich kauf dann in Zukunft halt das Abenteuer mit, ohne es zu nutzen/lesen.

      Früher wurden die Rüstkammern auch mal als bloßes, fluffiges Beiwerk angekündigt („braucht nieeeeeemand zu kaufen!“), das aber eben auch dazu diente, die Herstellung von neuen Grafiken zu finanzieren, die Ulisses dann wie üblich mehrfach verwenden kann; soweit, so gut, doch im neuen System gehen diese Inhalte dann in einen Band mit den (in meinen Augen) für viele Spieler wichtigen Regelerweiterungen. (Ihr ahnt es: Ich hab die Rüstkammern immer gekauft, die Regelerweiterungen waren mir eher egal.)

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  9. Dewr „neue“ Aufbau der Regionalspielhilfen erinnert an ältere Kampange-Boxen von (deutsch) D&D ode Midgard, da wurde auch klar gettent – in einer Box, zu einem Preis.
    So ähnlich war bereits die olle Kohm-Box, ein allgem. Heft über Khom & Co, und ein extra Heftchen für den SL.
    Ich laß mich überraschen…

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  10. Also ich fühle mich ehrlich gesagt ein bisschen überfordert. Das ganze alte Geraffel ist für mich wenig interessant und ich weiß auch nicht wer das alles kaufen soll. Aber wenn es dem Verlag Umsatz bringt habe ich nichts dagegen.

    Aus meiner Sicht hatten Regeln in Regionalspielhilfen ohnehin noch nie etwas verloren. Das als Innovation zu verkaufen. Naja, ok. Die neue Aufteilung klingt zwar sinnvoll, aber irgendwie finde ich es auch bedenklich. Die Preise die dafür aufgerufen werden müssen, sollten reichen um einen ganzen Einstieg in ein Rollenspiel zu finanzieren. Wieder bin ich mir nicht sicher, ob das finanzielle Probleme löst.

    Die Epochenbände finde ich als Idee uneingeschränkt gut.
    Endlich versucht man hier auch mal nicht D&D zu kopieren sondern die Stärken der eigenen Marke zu nutzen. Und ich kann es direkt für meine Kampagnen nutzen. Weiter so!

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